MorMor - Mehr Liebe auf den ersten Ton geht nicht
Verfasst von Iman Saeed am
Am 27. März erklangen im Bumann & Sohn Töne vom Indie-Sänger und Multi-Instrumentalist MorMor, in die ich mich sofort verliebt habe. Dieses Konzert hinterließ Eindruck und tiefe Zuneigung.
Um 20 Uhr sollte das Konzert beginnen. Auf der Bühne waren die Instrumente aufgebaut. Die Menschen redeten und nippten an ihrem Bier. Nach einiger Zeit ließ sich dann auch der Support blicken. Die aus Queens stammende duendita betrat die Bühne und unter den Zuhörern wurde es ruhig. Nun richtete sich die Aufmerksamkeit auf duendita. Es waren Schlagzeug-Beats und Bass-Sounds zu hören. Die ersten Konzertgänger traten vor die Bühne, bis sich nach und nach mehr Leute tummelten, um der Musik zu lauschen. Die Melodie hatte oftmals etwas Atmosphärisches an sich. Die Musik von duendita ist den Genres R&B und Soul einzuordnen, was auch gut aus dem herzergreifenden Gesang rauszuhören war. Gerade die Soul-Elemente schafften ihr mit der eingebrachten Modernität einen eigenen Charakter. Durch den Kontrast der hohen und tiefen Töne entstand eine gewisse Dynamik. Doch was mich vor allem beeindruckte, war ihre Art. Sie war locker, fröhlich und fühlte die Musik, die sie spielte. Duendita -, aka Candace Lee Camacho, - bewegte sich sanft stampfend zu dem Beat und hatte ein breites Lächeln im Gesicht. Eine Dauer-Grinserin. Sicher hat der Umstand, dass sie den Support für MorMor spielen durfte, dazu beigetragen, denn wie sie selbst sagte, ist sie ein großer Fan von MorMor und betonte oft, wie froh sie war, an diesem Tag im Bumann & Sohn singen zu dürfen. Man konnte sozusagen gar nicht anders, als sie sympathisch zu finden.
Als sie und ihre Begleitband die Bühne verlassen hatten, wurde es wieder leer vor der Bühne und die Leute verteilten sich im Raum oder gingen kurz für eine Raucherpause raus. Ganz nach dem Motto: `Ne Kippe rauchen und wieder rein. Es hat noch einige Zeit gedauert, bis die Band auf die Bühne trat. Doch immer noch keine Spur von MorMor. Sie haben bereits angefangen zu spielen, da ploppten bei einigen Leuten im Publikum Fragezeichen im Kopf auf. Wo war MorMor? Doch nach einer Weile kam auch er auf die Bühne und stellte sich ans Mikro. Er hatte nicht die extrovertierte Ausstrahlung, die duendita hatte, machte aber einen netten Eindruck. Vor der Bühne schien es noch voller zu sein als beim vorherigen Teil des Konzerts. Die passende Atmosphäre wurde bereits instrumentell erzeugt, bis auch der ruhige und melodische Klang MorMors Stimme ertönte. Die Köpfe nickten zum Takt, und zaghaft bewegten sich einige Körper wippend zu Liedern wie „Outside“.
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Der Sänger aus Toronto, Kanada fuhr fort mit „Lost“. Synths, Keyboard-Sounds und leichte Schlagzeug-Beats trugen seine Stimme dabei sanft und nicht zu aggressiv durch das Publikum direkt in die Herzen der Menschen.
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Es stieg immer mal wieder während des Gigs Kunstnebel auf. Das Publikum war in Stimmung, und ein Applaus jagte den nächsten. Der nächste Song, der gespielt wurde, war „Heaven’s only wishful“. Spätestens zu dem Zeitpunkt konnte ich nicht anders als mich in diese Töne -, die sanfte, leicht melancholische und trotzdem nicht-depressiv-machende Musik, - zu verlieben. Es ist immer wieder was anderes, eine Band oder eine(n) SängerIn auch live mitzuerleben. Trotzdem kann man sich natürlich immer einen Vorgeschmack holen.
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MorMor ging von der Bühne und als der Applaus gar nicht mehr aufhörte, kam er wieder und spielte ein letztes Lied. Nach diesem ging er wieder von der Bühne, die Menschenmenge teilte sich auf und sahen sich den Merchandise-Stand an, unterhielten sich weiter mit ihren Freunden oder verließen langsam die Bar mit einem Lächeln im Gesicht und MorMors Musik im Kopf.
MorMors Konzert war schön, gemütlich und angenehm stimulierend. Wer allerdings wie ich gerne mit anderen Menschen tanzt und dies mit mehr Leidenschaft als nur mit einem Wippen tut, den muss ich in dieser Hinsicht enttäuschen. Dafür werden sich aber Menschen, die lieber in ruhigerer Atmosphäre ihr Bier zu guter Musik genießen, sehr wohlfühlen. In jedem Fall sollte ein Konzertbesuch von MorMor schon allein wegen seiner Musik genossen werden.