Ein Abend mit Nicht-Franzosen
Verfasst von Jessica Wojcik amAm 11. April waren Frère und Surma in Köln im Stereo Wonderland zu bewundern. Dieser Abend konnte jedoch nicht nur durch die Musik hervorstechen.
Frère - klingt erst einmal nach einer französischen Band, kommt aber aus dem rauen Ruhrpott: nämlich aus Bochum. Was als Singer-Songwriter-Projekt des Bochumers Alexander Körner beginnt, entwickelt sich schnell zu einer vierköpfigen Band, die mittlerweile mit ihrem ersten Album "Void" auf Tour durch Deutschland ist.
Das Stereo Wonderland eignet sich immer wieder perfekt als Ort für kleine, gemütliche Konzerte. So auch beim Doppelkonzert von
Frère und Surma. Der begrenzte Platz und die Atmosphäre dort sorgen für eine sehr intime Stimmung. Die vier Bochumer spielen alle Songs aus ihrem Album "Void". Sphärisch, ruhig und ein wenig melancholisch –
so lässt sich die Musik der jungen Band gut beschreiben.
Die Band selbst nennt das, was sie macht, „elektronischen
Post-Folk“. Klingt cool. Ist es auch. Und das ganz besonders live.
Frère
schafft es, das Publikum komplett in seinen Bann zu ziehen und in der Musik versinken zu lassen. Deshalb fällt erst auf den zweiten Blick etwas auf, das dem Konzert nochmal ein kleines i-Tüpfelchen verleiht: Auf der Leinwand, die hinter der Band hängt, sind während des Konzerts verschiedene, recht abstrakte Farbzusammenstellungen und -effekte zu sehen. Es könnte eine Videoinstallation sein, ist es aber nicht. Vielmehr ist die Visualisierung hier ein Werk von Simon Mellnich und zwei weiteren Freunden der Band.
Eben diese sind für die Projektion dieser
unterschiedlich farbigen, verschwommenen Hintergründe zuständig. Sie benutzen
eine Apparatur, die ein wenig an einen Overheadprojektor erinnert: Eine Kamera überträgt live die Bilder, die die Drei mithilfe verschiedener
Gegenstände erzeugen. Es kommen gefüllte Petrischalen, Sieb, Löffel, Lupe
und zusätzliche Utensilien zum Einsatz.
Dadurch sei jedes Konzert in gewisser Weise ein Experiment und immer wieder einzigartig, verrät mir Simon nach dem Konzert, von dem die Idee dieser ausgefallenen Konzertuntermalung kommt.
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Auch Surma als Support Act der Band ist nicht zu vernachlässigen. Hinter "Surma" versteckt sich einzig und allein die 22-jährige Portugiesin Débora Umbelino. Bei dem einzigartigen Sound, den sie erzeugt, könnte man aber meinen, eine ganze Band vor sich stehen zu haben. Surma spielt selbst Gitarre und Bass und singt ihre Vocals live ein. Das alles in einer Loop-Station zusammengelegt erzeugt einen sehr atmosphärischen Sound. Die Musik von Surma ist elektronischer und sphärischer als die von Frère und definitiv auch hörenswert!
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