Leitung: Maximilian Latz, Nadja Heckelsberg

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Verstärker vom 16.01.2007:

Profound Lore

A Silhouette In Splinters

Dass der Heavy Metal und insbesondere seine extremen Spielarten heutzutage eine Renaissance erfahren haben, ist eine unbestrittene Tatsache. Galten jene musikalischen Kriegsschläge vor nicht allzu langer Zeit als lächerliche Darbietungen pubertierender Jugendlicher, so wird ihnen heute eine stichhaltige Progressivität zugesprochen. Zwar bedient der Heavy Metal mit all seinen klanglichen Auswüchsen nach wie vor wertkonservative Gelüste, doch treten diese Wunschvorstellungen immer mehr - zu Gunsten einer spielerischen Experimentierfreude - in den Hintergrund. Besonders der amerikanische Metal-Underground zeichnet sich durch einen ästhetischen Weitblick aus, der sogar die eigene musikalische Heimat verlässt und sich neuen Herausforderungen in Form von psychedelischen Parallelwelten, elektronischen Defragmentierungen, dröhnenden Minimalismen und improvisierten Klangspaltungen annimmt.
Da diese klanglichen Ingredienzien bisher nicht in den blitzenden Tonfolgen des Metals zu finden waren, stellt sich natürlich die Frage nach der stilistischen Beschaffenheit dieser neuen Art von metallischer Dringlichkeit. Sollte nicht eher von einer neuartigen Form von Rockmusik gesprochen werden, die lediglich mit dem klanglichen und ikonographischen Informationsgehalt des Metals geschickt umzugehen weiß ?

Dieser Problematik wird heute Abend bei Verstärker nachgegangen werden. Als Untersuchungsobjekt sei das amerikanische Label Profound Lore gewählt. Neben vereinzelten traditionsreichen Präsentationen offenbart die extravagante Klangschmiede eine unglaubliche Zusammenstellung ungewöhnlicher Metalbands, die stets daran bemüht sind die klanglichen Grenzen ihrer Musik aufzulösen. So erschaffen die mysteriösen W.O.L.D. grundiert in einer maliziösen Lo-Fi Ästhetik ihre eigene Version hypnotischen Shoegazer Black Metals, während Portal den Death Metal aus seinem Status Quo herausführen indem sie ihm einen genuinen Klangcharakter vermitteln. Dass der Lament des einsamen Black Metallers Wrest - alias Leviathan - auch innerhalb nebulöser Ambientlandschaften erschallt, sei hier nur noch als Appetizer erwähnt.

Die zweite Stunde von Verstärker ist natürlich den Neuveröffentlichungen gewidmet. Hierbei werden die aktuellen Scheiben von Absence, Trencher, Dredg, Rise Against und Brand New besprochen.

Moderation: Raphael Smarzoch & Jan Wenz

Playlist

Profound Lore

01. portal - tempus fugit (seepia) profound lore
02. portal - the endmills (seepia) profound lore
03. thralldom - the wolf will never die (a shaman steering the vessel of vastness) profound lore
04. nachtmystium - abstract nihilism (instinct decay) profound lore
05. nachtmystium - decay (instinct decay) profound lore
06. leviathan - particular dis-ease (a silhouette in splinters) profound lore
07. wold - invocation of water (l.o.t.m.p.) profound lore
08. wold - lug-dunum (l.o.t.m.p.) profound lore
09. asunder - a famine (works will come undone) profound lore

Neuveröffentlichungen

10. beehoover - damn you, charlie brown (the sun behind the dustbin) southern
11. absence - for the end is yet to come (the decomposition process) yonah
12. trencher - nightmares on crack street (lips) southern
13. farewell to words - share of seconds (tear down this wall) bastardized
14. dredg - ode to the sun (live at the fillmore) universal
15. a wilhelm scream - killing it (diver) nitro
16. rise against - prayer of the refugee (generation lost) universal
17. lockjaw - in my memories (lockjaw) consolidate
18. brand new - degausser (the devil and god are raging inside me) interscope
19. brand new - you won't know (the devil and god are raging inside me) interscope
20. farewell to words - the empty stare (tear down this wall) bastardized

 

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