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Open-Book-Klausuren auch nach der Pandemie

Verfasst von Antonia Dahm am

Wegen der Corona-Beschränkungen waren in den letzten Monaten oft keine Präsenzprüfungen möglich, deshalb sind viele Hochschulen auf digitale Open-Book-Klausuren umgestiegen. Dabei dürfen Studierende Notizen zu Hilfe nehmen und meistens auch im Internet recherchieren, da eigenständige Transferleistung gefragt ist. Die Fragen bestehen nicht aus Multiple-Choice-Fragen, sondern aus Verständnisfragen. Jannica Budde, Projektmanagerin für das Hochschulforum Digitalisierung im Centrum für Hochschulentwicklung, erklärt, es sei ,,erlaubt, etwa das Vorlesungsskript oder Sekundärliteratur zu nutzen.’’

Ist diese Art von Klausur einfacher?

Man kann Open-Book-Klausuren auch ,,erlaubtes Spicken’’ nennen. Lernen muss man trotzdem, nur die Art des Lernens ist anders. Lehramtsstudent Lukas erzählt: ,,Ich habe mich genauso zeitintensiv auf meine Open-Book Klausuren vorbereitet, wie auf die früher.’’   Anstatt Auswendiglernen zählen Fähigkeiten wie das Nachdenken, Zusammenhänge herstellen und Wissen verknüpfen. Die Reproduktion von Fakten wird durch problemorientiertes Lernen ersetzt.

Die Bearbeitungszeit von Open-Book Klausuren ist zeitlich eingeschränkt, nachdem Klausuren an einem bekannten Termin online zur Verfügung gestellt werden. Studierende müssen sich also gut überlegen, was sie nachschlagen wollen. Ein gutes Wissen unter Zeitdruck über eine Thematik ist demnach immer noch gefragt.

Wieso sind sie auch nach der Pandemie sinnvoll?

Open-Book-Klausuren sind zeitgemäß, weil sie unserer Lebenswirklichkeit entsprechen: Wir können uns heutzutage immer und überall Informationen beschaffen, da wir das gesammelte Wissen des Internets zur Verfügung haben und ständig vernetzt sind. Keine Recherchemöglichkeit zu haben entspricht weder dem Alltag noch dem Berufsleben. Hinzu kommt, dass Bulimielernen/Bulimie-Lernen durch nachhaltigeres Lernen ersetzt wird.

Zukünftig mehr Open-Book-Klausuren?

Ein Umstieg auf mehr Open-Book-Klausuren ist in der Zukunft eine Option, denn Jannica Budde beschreibt, dass ,,Lehrende in der Regel einen Spielraum haben, wie sie ihre Prüfungen gestalten können’’. Außerdem können ,,Studierende im Dialog mit den Lehrenden auch erklären, warum sie eine bestimmte Prüfungsform präferieren würden.’’ Welche Prüfungsform tatsächlich präferiert wird, hängt mit der persönlichen Veranlagung der Studierenden und auch dem Studiengang zusammen. Für Student Lukas ist aber klar: ,,Ich mag es auf jeden Fall mehr, nicht alles Wort für Wort auswendig zu lernen, sondern eher nach meinem Verständnis abgefragt zu werden.’’

Ein Nachteil der Open-Book-Klausuren und damit ein Grund diese in Zukunft zumindest nicht ausschließlich als Prüfungsform einzuführen, ist, dass wie bei Hausarbeiten nicht garantiert ist, wer die Klausur schreibt. Studierende können jemand Anderen an ihrer Stelle die Fragen beantworten lassen. Sicherheit dagegen bekommt man, ähnlich wie bei Hausarbeiten, durch das unterschreiben einer eidesstattlichen Erklärung.  

 



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