FOMO durch Lockerungen - Wie geht man damit um?
Verfasst von Antonia Dahm am
Langsam kommt unser soziales Leben wieder in Schwung: Nach 15 Monaten Pandemie kann man sich endlich wieder uneingeschränkter treffen. Doch das heißt auch, dass man Social Media öffnet und Bilder aus dem Urlaub, von leckeren Picknicks oder gemeinsamen Fußballschauen sieht. Das kann für viele mit ziemlichem Stress verbunden sein. Denn solche Fotos lösen FOMO aus. ,,Fear of missing out’’, bezeichnet die Angst etwas zu verpassen. Ingenieur Studentin Franka schildert ihre Erfahrungen mit FOMO als ,, Angst unproduktiv zu sein, während andere viel unterwegs sind und die Lockerungen nutzen, um etwas zu erleben’’.
Die Professorin für Kinder- und Jugendpsychologie Hanna Christiansen erklärt, dass FOMO viel mit normativem Druck zu tun hat: ,,Wenn es die Norm ist, wieder möglichst viel unterwegs zu sein und sich mit Leuten zu treffen, löst das bei vielen das Gefühl aus, etwas Wichtiges zu verpassen, wenn man bei einer Aktion nicht dabei war.’’
Wie geht man am Besten mit FOMO um?
Professorin Christiansen empfiehlt sich statt FOMO auf dessen Gegenstück, die JOMO - ,,Joy of missing out’’ zu konzentrieren. Das heißt, das Verpassen von spannenden Veranstaltungen zu genießen und nicht vergessen, dass es auch wichtig ist in Ruhe allein zu sein.
Am Besten erinnert man sich daran, wie schön es während der Pandemie sein konnte, an einem Freitagabend mit der Katze auf dem Bauch auf dem Sofa zu liegen und fernzusehen.Also anstatt sich viel vorzunehmen, nur um Nichts zu verpassen, lieber wertvolle Zeit mit sich selbst verbringen!
Zusätzlich kann es hilfreich sein, sich seiner Fantasie zu bemühen. Ein/e Freund*in tanzt im Regen auf einem Rave? Denk daran, dass es wahrscheinlich ziemlich kalt ist und wie schön es im gemütlichen warmen Bett ist.
Um mit FOMO am Besten umzugehen, sollte man außerdem aufhören sich ständig mit Mitmenschen zu vergleichen, denn das kratzt nur am Selbstwert. Um das Vergleichen zu minimieren empfiehlt sich eine digitale Entgiftungskur, zu der nicht nur eine geringere Bildschirmzeit zählt, sondern auch das Entfolgen und Stummschalten von Accounts, die in einem FOMO auslösen. Studentin Franka gibt den Tipp: ,,Mir hilft es auf sozialen Netzwerken mit Anderen zu interagieren, anstatt nur gedankenverloren zu scrollen, dann fühl ich mich weniger als erleben andere eine bessere Version des Lebens als ich’’.