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Mut zu Umwegen im Lebenslauf

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Unsplash/Jac Alexandru
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Schule, Studium/Ausbildung, Arbeit – Diesen Ablauf versuchen viele zu verfolgen, doch dann kommen die Brüche: Aus 6 Semestern werden 10 Semester, die Ausbildung wird abgebrochen und das Studium ist im Endeffekt nicht das, was man später beruflich machen möchte.

„Ich persönlich hätte nach der Schule lieber noch einige Zeit mit Praktika oder Auslandsaufenthalten verbracht, um mir sicher zu sein, was ich wirklich will. Stattdessen habe ich ein Studium direkt angefangen und nach einem Semester wieder abgebrochen. Ob dies der Weg sein sollte, der als optimal vorgegeben wird, bezweifle ich“, erzählt Kira, 20, Studentin.

Brüche sind erlaubt!

Viele junge Menschen stehen unter dem gesellschaftlichen Druck, eine einwandfreie und schnelle Karrierelaufbahn abzuliefern. Das liegt daran, dass wir immer schneller neue Arbeiter*innen brauchen, da es oft einen Mangel an Fachkräften gibt. „Ich denke, dass sich jeder heranwachsende Mensch irgendwo unter Druck gesetzt fühlt, den richtigen Werdegang möglichst schnell einzugehen. In unserer Gesellschaft ist es nun mal die Norm, nach Abschluss der Schullaufbahn bereits zu wissen, was man werden möchte und diesen Weg auch unmittelbar einzuschlagen“, fügt Kira noch hinzu.

Wirtschaftspsycholog*innen weisen jedoch darauf hin, dass wir mittlerweile in einer Zeit angekommen sind, in der es normal ist, sich umzuorientieren und sich selbst zu finden. Wichtig dabei sei nur, dass man sich, beziehungsweise seinen Lebenslauf, erklären kann. Wenn man sich bewusst eine Auszeit genommen hat, zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen, aufgrund einer Krise oder wegen des Verlustes eines*einer Angehörigen, oder weil man auch einfach in verschiedenen Bereichen reinschnuppern wollte, dann wirkt das authentischer als Lücken im Lebenslauf, die durch Faulheit entstanden sind. Arbeitgeber*innen achten im Endeffekt immer auf die Qualifikation und die Stärke des*der Bewerbers*Bewerberin. Man muss also schließlich überzeugen können - mit dem, was man kann und warum man für einen Job geeignet ist.

Inez Koestel, Direktorin und Geschäftsführerin der WAM – Die Medienakademie erklärt: „Ich persönlich sehe das Nichteinhalten des klassischen Wegs mittlerweile ziemlich entspannt – vorausgesetzt, am Ende des eigenen Wegs steht eine gute berufliche Qualifikation. Durch den Fachkräftemangel haben und werden sich die gut ausgebildeten Berufseinsteiger*innen immer mehr Individualität auf ihrem Weg leisten können und ich persönlich finde das gut, denn es bedeutet auch ein Stück persönliche Freiheit.“ Des Weiteren empfiehlt sie jungen Leuten, „nicht auf den Weg zu blicken, sondern sich über das Ziel klar zu werden“.

Probiert euch aus

Falls ihr also auch gerade an dem Punkt seid, an dem ihr nicht richtig wisst, wie es weitergeht, aber auch nichts Neues anfangen wollt: Habt den Mut euch auszuprobieren! Macht lieber ein Praktikum zu viel als zu wenig, fangt ein neues Studium (oder Ausbildung) an, solange euch die Möglichkeit gegeben wird. An der Universität zu Köln gibt es viele Angebote/Optionen, um an Seminaren teilzunehmen, die nichts mit dem eigenen Studiengang zu tun haben. Dadurch könnt ihr euch einen guten Überblick über die verschiedensten Bereiche machen.

Und falls es auf eine Auszeit hinauslaufen sollte, dann nimmt euch diese und nutzt sie für euch.


Quellen:
Interviewpartnerin Inez Koestel, Geschäftsführerin und Direktorin
https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/buero-co/brueche-im-lebenslauf-mut-zur-luecke-13110397.html

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