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Frühstückslektüre | Fake News - Was ist das eigentlich?

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Der Begriff Fake News hat in den letzten Jahren zunehmend an Relevanz gewonnen. Kürzlich gab es beim Spiegel den Fall des Reporters Claas Relotius, der Teile seiner abgedruckten Reportagen erfunden hatte.

(CC-0) MichaelGaida / pixabay.com

Spätestens seit der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl im, Jahr 2016, sind Fake News aus den Nachrichten gefühlt nicht mehr wegzudenken. Sei es aus dem Fernsehen, der Zeitung oder gar ein geteilter Artikel auf Facebook, vom Großcousin zweiten Grades der an Reptiloide glaubt. Fakt ist Fake News sind mittlerweile zu einer Gefahr im alltäglichen Nachrichtenaustausch geworden. Doch scheint oft unscharf, was genau der Begriff beschreibt. Falschmeldungen? Lügen? Politischer Kampfbegriff? Deshalb hier der Versuch einer Aufklärung der Fake News.

Die Forscher Jaster und Lanius definieren Fake News als falsche Darstellung von Wahrheiten. Diese entstehe, durch Falschheit oder durch irreführende Vermittlung des Berichteten. Das bedeutet, dass Fake News nicht zwangsläufig falsch sein müssen, denn es kommt darauf an, wie die Sachverhalte vermittelt werden. Auch wahre Ereignisse könnten also falsches kommunizieren. Anhand eines Beispiels ist dies leichter verständlich.

Man nehme an, es erscheine eine (fiktiver) Artikel, mit der Schlagzeile: „Seit Jakob an der Universität eingeschrieben ist, steigt dort die Durchfallquote“.

Die zwei Aussagen mögen getrennt voneinander wahr sein, durch die Formulierung der Schlagzeile wird jedoch eine Verbindung zwischen dem eingeschriebenen und der steigenden Durchfallquote impliziert. Das ist zwar insgesamt irreführend und vermittelt eine Falsche Botschaft, die Aussagen für sich genommen müssen jedoch nicht unwahr sein.

Zudem sagen die Forscher, dass man zwischen einer Falschmeldung und Fake News unterscheiden müsse. Die Falschmeldung entstehe aus menschlichen Fehlern und wäre unbeabsichtigt, die Verfasser*innen hätten eigentlich den Anspruch die Wahrheit zu berichten. Der Fake News hingegen wohne die Absicht zu täuschen inne, sie ziele auf die unwahre Repräsentation der Wahrheit. Sie unterscheidet sich demnach von der „Zeitungsente“ durch einen Mangel an Aufrichtigkeit.

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Photo by Vincent van Zalinge on Unsplash
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Fake News sind also eine Frage der Wahrheit und wie man diese vermittelt. Sie sind eine absichtliche Abwendung von der Wahrheit und der Vermittlung dieser. Haben allerdings einen indirekten Bezug zu ihr. Denn selbst Lügen, erfordert zumindest im Lügenden selbst ein Kenntnis von der Wahrheit.


„Nun sag, wie hast du’s mit der Wahrheit?“

-Die Journalistische Gretchenfrage


Interessant ist dabei auch der Begriff des Bullshits. Dieser wurde von dem US-amerikanischen Philosophen Harry Franfurt in dem Aufsatz „On Bullshit“ genauer betrachtet. Er spricht davon, dass Bullshit eine Mittel sei um Leute zu manipulieren. Bullshit ist eine Strategie, bei der Aussagen getätigt werden ohne sich um deren Wahrheitsgehalt zu sorgen. Es geht den Urheber*innen allein darum eine bestimmte Botschaft zu vermitteln. Der Wahrheitsgehalt ist dabei unwichtig. Aussagen sind nur Mittel zu Zweck, egal ob wahr, gelogen oder aus dem Kontext gerissen. Der Bullshit stellt nach Franfurt sogar die größere Gefahr für die Wahrheit dar, als die Lüge, denn wer „Bullshit“ spricht, orientiert sich gar nicht mehr an der Realtität.

Bullshit stellt nach Franfurt sogar die größere Gefahr für die Wahrheit dar, als die Lüge, denn dieser orientiert sich gar nicht mehr an der Wahrheit.

Wie wichtig also die Ausrichtung nach der Wahrheit in der Berichterstattung ist, zeigt der Pressekodex des deutschen Pressrats (eine Sammlung journalistisch-ethischer Grundregeln die eine freiwillige Selbstverpflichtung für Journalisten und Verlegern darstellen), dessen erster Punkt die Achtung vor der Wahrheit festhält.

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