Frühstückslektüre | Eher Sitzfleisch als Sixpack
Verfasst von Daniel Kremer amBewegung, was ist das? - Laut dem diesjährigen Gesundheitsreport der Deutschen Krankenversicherung (DKV) erfüllen nur 9 % der Deutschen alle Kriterien, die für ein gesundes Leben sprechen. Dabei rückt der Faktor Bewegung immer mehr in den Hintergrund.
Das Thema "Gesundheit" scheint allgegenwärtig zu sein. Ob in der Stadt, den sozialen Medien oder im Fernsehen werden einem unterschiedlichste Möglichkeiten präsentiert sich und seinen Körper gesund zu halten. Sei es das neueste Werbeplakat eines x-beliebigen Fitnessstudios oder der neueste Ernährungstipp in einem der vielen Wochenmagazine. Aber hat das Ganze einen Sinn?
Der DKV-Gesundheitsreport 2018
Betrachtet man das Ergebnis des diesjährigen Gesundheitsreports der DKV, dann eher nicht. Das Ergebnis dieses Reports, der dieses Jahr bereits zum fünften Mal durchgeführt wurde, baut auf einer im Frühjahr durchgeführten Umfrage auf. Dabei wurden den 2885 Teilnehmenden Fragen zu verschiedenen Themen gestellt, die einen genauen Einblick in das Gesundheitsgefühl der Deutschen bieten sollen.
Darunter zählen neben der körperlichen Aktivität und der Stressbewältigung, seit 2018 auch erstmalig die Themen Regenartion, Einsamkeit und Lärmbelästigung/ -empfindlichkeit.
Die Deutschen und die Bewegung
Grundsätzlich gingen die Befragten davon aus, dass sie eigentlich ein gesundes Leben führen. Aber das Ergebnis der Befragung zeigt, dass lediglich 9% sich über alle Teilaspekte hinweg als gesund bezeichnen können.
Bei näherer Betrachtung macht das durchaus Sinn, so haben z.B. 73% der Befragten damit Schwierigkeiten sich über die Arbeitswoche ausreichende Ruhephasen einzurichten, was dazu führt, dass sie über die Tage hinweg immer mehr an Elan verlieren.
Auch der Faktor "Bewegung" durchläuft eine deutlich negative Entwicklung. Lag der Prozentwert der Befragten mit einem aktiven Lebensstil 2016 noch bei 60%, ist er 2018 bereits auf 43% gesunken. Doch was ist der Grund dafür?
Ein Ansatz auf dieser Frage wäre der Faktor Arbeit. Diese scheint einen immer stärkeren Einfluss auf unser Leben zu nehmen, was dazu führt, dass die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben immer mehr verwischt. Vor allem bei Berufen, die vielschichtige Tätigkeitsfelder umschließen und eine höhere Gehaltsklasse belegen, ist eine stärkerer Rückgang der körperlichen Aktivität zu erkennen.
Dieser Punkt kann aber damit begründet werden, dass solche Berufe wie z.B. Projektmanager oder Redaktionsleiter, hauptsächlich im Sitzen ausgeübt werden. Das heißt diesen Personen fehlen am Tag gut 7.5 Stunden, die sie für körperliche Bewegung nutzen können.
Was sind die Folgen?
Natürlich wirkt sich dieser Mangel an Bewegung mit der Zeit auf den Körper aus, z.B. in der Form von Rückenschmerzen oder dem allseits bekannten Bandscheibenvorfall. Unter Umständen können diese Begleiterscheinungen durch mangelhafte Ernährung als Folge des Zeitmangels gefördert werden. Aber auch die Psyche kann einen Schaden davon ziehen.
Durch den fehlenden Ausgleich in Form von Bewegung, nimmt der Stress der Arbeit allmählich überhand. Die Person ist infolgedessen gegenüber ihrer Umwelt empfindlicher eingestellt, reagiert auf Faktoren wie z.B. Lärm sehr gereizt. Daraus resultieren kann z.B. ein Burn-Out.
Aber was tun? Die Antwort ist im Grunde genommen sehr einfach. Man sollte sich Zeit für sich nehmen, durch kleine einfache Übungen im Tagesablauf Stress abbauen und einfach abschalten.