Frühstückslektüre | 36° und es wird noch heißer
Verfasst von Annick Goergen am
Was vor 11 Jahren nur die Lyrics zu einem Sommerhit der Gruppe 2RAUMWOHUNG waren, ist jetzt bittere Realität. 2017 stellte bereits einen Rekord für das wärmste Jahr seit Beginn der Industrialisierung auf und 2018 könnte diesen Rekord vielleicht schon wieder brechen. Wie heiß kann die Erde werden? Wieso bemühen wir uns nicht mehr um den Schutz der Umwelt? Wie kann man an solch heißen Tagen vorgehen um nicht zu einer wandelnden Schweißschleuder zu werden?
Wetterprognose
Für einen Großteil Deutschlands wurde eine Hitzewarnung für diese Woche verkündet. Mit möglichen Temperaturen von 35-36°C (gefühlt 38-40°C) müssen wir uns auf einige unangenehme Tage gefasst machen. Dass aus diesem unerträglich heißen Sommertagen ein Dauerzustand werden könnte, ist sehr viel schwieriger zu verkraften.
Laut Studie rechnen Forscher damit, dass die Welt sich bis 2200 um rund 7°C erwärmen wird. Dies würde bedeuten, dass einige Gegenden der Erde, insbesondere die tropischen Regionen, für Menschen unbewohnbar wären. Auch das Klima in Europa würde sich drastisch verändern.
Starke Überflutungen in nördlicheren Regionen Europas und länger andauernde Dürreperioden werden zu einer unangenehmen Realität. Sollte es zu einem Anstieg um 12°C kommen, wäre die Hälfte der Erde nicht mehr für Menschen bewohnbar. Daraus würde eine unkontrollierbare Migrationskrise resultieren.
Wieso unternehmen wir nichts gegen den Klimawandel?
Die Folgen von Klimawandel sind uns leider nur allzu bewusst. Das Bundesumweltministerium hat durch Befragungen herausgefunden, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung der Meinung ist, der Klimawandel sei ein Problem und man sollte etwas dagegen unternehmen. Denn meisten fällt es jedoch schwer, den guten Vorsätzen im Alltag zu folgen. Die Befragten unterstützen so zumeist die Einführung von klaren gesetzlichen und politischen Regulationen bezüglich des Klimawandels. Vor Veränderungen, die ihr persönliches Leben betreffen, schrecken sie allerdings zurück.
Wieso die Regierungen weltweit vor genau diesen strengen Maßnahmen zurückschrecken, dürfte an den wirtschaftlichen Implikationen liegen und an der Angst davor, sich in eine schlechtere ökonomische Position zu bugsieren. Doch dies dürfte uns Bürger*innen nicht davon abhalten, selbst zu handeln. Hier tritt jedoch laut einer Studie der Status-Quo Fehler in Kraft. Darunter versteht man die Tendenz sich in Situation, in welchen wir mit unzähligen Möglichkeiten konfrontiert werden, uns für die Option zu entscheiden, welche uns am vertrautesten ist. Wenn man im Freundeskreis oder in der Seminarsälen mal darauf achtet, wie schnell die stylischen Bambus-Becher wieder durch Coffee-To-Go-Becher ausgetauscht werden, wird man schnell Zeuge dieses Effekts.
Veränderung bedeutet immer auch ein gewisses Maß an Anstrengung und diese Kombination führt dann dazu, dass wir trotz unserer persönlichen Überzeugungen immer wieder in kontradiktorische Verhaltensmuster zurückfallen und den Müll vielleicht doch nicht immer trennen.
Es wäre also sinnvoll wenn wir lernen würden uns selbst zur Verantwortung zu ziehen. Klebt euch doch einfach mal Post-it's auf die Lichtschalter. "Licht aus, die Umwelt dankt". So fördert ihr sowohl euer schlechtes Gewissen, wenn ihr das Licht nicht ausschaltet und triggered euer Belohnungszentrum, wenn ihr den Schalter betätigt.
Wie können wir uns vor Hitze schützen?
Wer in den vergangen Tagen versucht hat sich hochmotiviert an die Bücher oder den PC zu setzen und für eine Klausur zu lernen oder eine Hausarbeit zu schreiben, der weiß, dass das Leistungspotential bei solch heißen Temperaturen drastisch sinken kann. Um dem zumindest ein bisschen entgegen zu wirken, solltet ihr den folgenden Tipps folgen:
1. Trinken, trinken, trinken
Bei großer Hitze dürfen es gerne mal bis zu 3 Liter Wasser am Tag sein. Wer viel arbeitet, und dazu gehört auch die geistige Arbeit, sollte darauf achten, nicht zu dehydrieren. Am Besten ihr nehmt euch eine Wasserflasche mit in die Bibliothek und füllt diese im Laufe des Tages immer wieder auf. Ganz wichtig, das Wasser sollte nicht kälter als Zimmertemperatur sein, da der Körper ansonsten zu viel Energie verbrauchen muss um das Wasser zu erwärmen!
2. Leichte Kost
Jetzt ist nicht die richtige Zeit sich den Magen mit mächtigen Mahlzeiten zu füllen, den auch diese würden dem Körper zu viel Energie bei der Verdauung abverlangen. Lieber kleine Portionen mit reichlich Obst und Gemüse.
3. Leichte/helle Kleidung
Am besten greift ihr auf Naturfaser zurück, diese absorbieren den Schweiß und sorgen somit für einen besseren Abkühlungsprozess. Helle Kleidung wäre ratsam, da diese die Wärme nicht aufnimmt.
4. Richtig lüften
Falls möglich lüftet die Wohnung nur am frühen Morgen und am späten Abend. Ansonsten lasst die Fenster und Vorhänge geschlossen.
5. Abkühlen
Wenn ihr gerade draußen wart und euch überhitzt füllt, lohnt es sich, die Innenseiten eurer Unterarme und eure Füße unter kaltes Wasser zu halten. Ihr könnt euch auch ein Cool-Pack besorgen und mit diesem die bereits genannten Stellen so wie den Nacken abtupfen.
6. Nutzt die klimatisierten Räume der Uni
Klimatisierte Räume sind in Zeiten wie diesen richtige kleine Oasen, doch vergesst nicht lieber immer einen Pullover oder eine Jacke mitzubringen, denn nicht selten werden aus den ersten angenehm kühlen Minuten schnell mal frostige Stunden und nichts wäre lästiger als eine Sommergrippe.