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Frühstückslektüre | Das Schöne und die Gentrifizierung

Verfasst von Daniel Gojic am

Das Rathenauviertel im Herzen von Köln ist ein idyllisches Wohnviertel. Es erstreckt sich von der Roonstraße bis zur Uni, parallel der Zülpicher Straße entlang. Einst ein belebtes Arbeiterviertel mit vielen Negativerscheinungen wie Prostitution, Drogen- und Alkoholkonsum und Gewalt. Als sich im Jahre 1977 aus engagierten Anwohnern die Bürgergemeinschaft Rathenauplatz gründet, ist das Viertel noch in einer schlechten Verfassung. Erst durch das Engagement der Ehrenamtlichen konnte hier über die Jahre hinweg ein attraktives und familienfreundliches Wohnviertel entstehen.

Daniel Gojic | Kölncampus

Es gibt eine multikulturelle Vielfalt an Gastronomie, einen idyllischen Park und einen Biergarten, der seit 2000 von der Bürgergemeinschaft selbst betrieben wird. Letztendlich hat sich das gesamte Viertel über die Jahre hinweg positiv entwickelt.

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Daraus resultiert, dass dieses Wohnviertel nicht nur von Familien und Studenten zum wohnen genutzt wird, sondern auch Investoren anlockt, die in den Grundstücken des Viertels eine lohnende Geldanlage sehen. Es entstehen immer mehr Luxuswohnbauten, die sich Normalverdiener immer weniger leisten können. Darüber hinaus werden bereits vorhandene Altbauten aufgekauft, für teures Geld saniert und  für einen höheren Preis weitervermietet.

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Das Problem heißt Gentrifizierung! Gentrifizierung ist wie oben beschrieben: Durch teure Neubauten oder luxussanierte Altbauten steigt der Mietspiegel in diesem Wohnviertel dermaßen an, dass Gering- oder Normalverdiener es immer schwieriger haben dort zu wohnen und sich infolge dessen gezwungen sehen, in günstigere Gegenden umzuziehen.

Aus einem Gespräch mit einem Bauingenieur hat sich die Erkenntnis ergeben, dass es durch die immer wieder verschärfende Energie-Bausparverordnungen auch für die Investoren immer teurer wird zu bauen oder zu sanieren.

Einen Versuch den Stadtteil unter besonderen Schutz zu stellen, welcher solche Sanierungen verhindern könnte, scheiterte im Jahr 2013, weil zu wenig Mitarbeiter der Stadt zur Verfügung standen um das Gebiet genauer zu begutachten.

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Mit einer Bürgereingabe versucht die Bürgerinitiative erneut die Politik zum handeln zu zwingen. Positive Signale kommen unter anderem aus den Reihen der SPD. Ob diese diesmal zu einem positiven Ergebnis führt, bleibt zweifelhaft. Bislang haben die Großstädte und die Bundesregierung auf dem Gebiet zu halbherzig gehandelt.


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