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Glühbirne | Geoengineering - Unsere Rettung?

Verfasst von Marius Ochs am

„Mach die Welt wie sie dir gefällt“, hat schon Pippi Langstrumpf schon vor mehr als 60 Jahren gesagt. Den Wunsch, die Welt zu verändern, haben nicht wenige von uns. Was die Welt verändert, ist tatsächlich aber eine Frage, die jeder für sich persönlich beantworten muss. Muss man erst Politiker oder Firmenchef sein und institutionelle Macht ausüben können, oder reicht es schon, einen einzigen Menschen zu inspirieren, um etwas zu bewegen?

Im Bereich des „Geoengineering“ wird der Versuch, die Welt zu verändern, sehr wörtlich genommen. Dieser Forschungszweig beschäftigt sich mit verschiedenen Möglichkeiten, durch menschliche Eingriffe, klimatischen Veränderungen vorzubeugen, beziehungsweise entgegenzuwirken. Hier geht es also nicht darum, Gleichheit oder Gerechtigkeit auf der Welt zu schaffen, oder den Menschen den moralisch richtigen Weg zu zeigen. Hier geht es um ein viel zu reales Schreckensszenario und wie man es abwenden kann.

(CC-0) Free-Photos / pixabay.com

Wer jetzt direkt an „Chemtrails“ und ähnliche Verschwörungstheorien denkt, liegt gar nicht so falsch. Wenn man „Geoengineering“ auf Google sucht, stößt man auf eine gesunde Mischung aus wissenschaftlichen, sowie journalistischen Artikeln, aber auch mindestens so viele Treffer zu den Seiten verschiedener Verschwörungstheoretiker. Alles Quatsch also, Hirngespinste von verschrobenen Aluhutträgern, die auch an die gefälschte Mondlandung glauben?

Mitnichten. In Deutschland wird an 18 Hochschulen über die möglichen Vorteile und Risiken von Geoengineering geforscht, bezuschusst mit gut 10 Millionen Euro vom Staat. International gibt es viele renommierte Forscher, die sich mit dem Thema, das als Plan C der Klimapolitik gilt, auseinandersetzen.

Plan C klingt im ersten Moment noch wie der letzte Ausweg, wenn wirklich nichts anderes mehr geht. Schaut man sich jedoch Plan A und B an, erscheint das Szenario gar nicht mehr so abwegig. Plan A sieht vor, dass die Menschheit es schafft, den Co2-Ausstoß rechtzeitig zu verringern. Die USA sind schon aus dem Pariser Klima-Abkommen ausgestiegen, und auch sonst sehen die Prognosen nicht sehr rosig aus. Plan B sieht eine Anpassung des Menschen an die neuen Herausforderungen vor, durch geändertes Anbau- und, damit zusammenhängend, Konsumverhalten. Seit Kurzem wird dieser Vorschlag auch realpolitisch diskutiert.

Die Anpassung der Erde an den Menschen dann also als letzter Schritt zur Rettung. Die Kontroverse ist offensichtlich, dass die Thematik eine immense politische, soziale, ethische Sprengkraft beinhaltet. Erschreckend, dass Forscher den Einsatz solcher Methoden dennoch als „kaum vermeidbar“ beschreiben. Vor allem wenn man sich vor Augen hält, wie wenig erforscht und ausgereift die meisten der technischen Konzepte sind.


Da gibt es beispielsweise die Überlegung, durch das massenhafte Anpflanzen von sogenannten „Energiepflanzen“, genug Co2 aus der Atmosphäre zu ziehen, um einen gewissen Ausgleich zu schaffen. Das Gleiche könnten chemische Verfahren bewirken, bei denen das Co2 dann in tieferen Gesteinsschichten gespeichert würde. Vielleicht könnte man auch in der Atmosphäre einen Vulkanausbruch simulieren, die Aschepartikel könnten dann die Sonnenstrahlen reflektieren um die Erde zu kühlen. Verrücktere Vorschläge in diese Richtung sehen vor, Spiegel im Weltall zu installieren. Jeder dieser Vorschläge wurde bisher nur wenig bis überhaupt nicht getestet und wäre, Stand jetzt, mit unabsehbaren Folgen verbunden.

Die Welt so zu machen, wie sie uns gefällt, das ist schon lange nicht mehr möglich. Es geht mittlerweile eher darum, so schwarzmalerisch das klingt, die Welt zumindest so zu machen, dass sie uns zukünftig noch einen Lebensraum bieten kann. Das ist die traurige Realität, mit der man sich früher oder später auseinandersetzen muss. Geoengineering könnte dabei helfen.



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