Frühstückslektüre | Wie schädlich ist Mikroplastik?
Verfasst von Aida Amini am
Heute
wurde von der Europäischen Kommission ein neues Gesetz zum Plastikverbrauch verabschiedet. Weniger offensichtlich ist allerdings, dass die hohe Konzentration von Mikroplastik immer mehr zum Problem in unseren Gewässern
wird...
“Je länger der Rhein fließt, desto schmutziger wird er”
Das hört man immer wieder – doch woher kommt der Schmutz? Das liegt vor allem an der hohen Konzentration von Mikroplastik im Rhein. Laut einer Studie der Universität Basel ist der Niederrhein ab Köln mit über zwei Millionen Partikeln am stärksten verdreckt. Rund zehn Tonnen Mikroplastik spült der Rhein jährlich in die Nordsee. "Die Konzentrationen von Mikroplastik im Rhein liegen damit im Bereich der höchsten Konzentrationen, der bisher weltweit untersuchten Gewässer", so Patricia Holm, Leiterin der Studie am Departement Umweltwissenschaften der Universität Basel. Im Jahr 2050 soll sogar nach einer Studie der Ellen Mac Arthur Stiftung mehr Plastik als Fische in unseren Ozeanen schwimmen.
Was ist Mikroplastik?
Mikroplastiken sind unlösliche synthetische Polymore, die kleiner als fünf Millimeter und mit dem bloßen Auge kaum erkennbar sind. Es wird unterschieden zwischen primärem und sekundärem Mikroplastik. Primäres Mikroplastik sind Kunsstoffpellets, die sich häufig in Kosmetikprodukten befinden. Zum Beispiel in Zahnpasta oder Duschpeelings. Sie kommen aber auch in flüssiger Form als Bindemittel vor. Sekundäres Mikroplastik entsteht hingegen durch den Zerfall größerer Kunststoffteile.
Die kleinen Kunststoffpartikel gelangen durch den Haushalt in das Abwasser und verschmutzen nicht nur unsere Umwelt, sondern stellen auch eine große Gefahr für Lebewesen dar. Sie ziehen aufgrund ihre Oberflächeneigenschaft Umweltgifte an. Samt der Gifte werden sie dann von Wasserorganismen gefressen, die tödliche Auswirkungen für das Tier haben könnten. Über die Nahrungskette könnten die Schadstoffe aber auch in den menschlichen Körper gelangen. Derzeit kann Mikroplastik nicht wieder aus der Umwelt entfernt werden und der biologische Abbauweg ist noch unklar.
Was kann man dagegen machen?
Natürlich wird über ein Verbot in der EU diskutiert und eine strengere Gesetzesregelung wäre nötig. Momentan wird jedoch nur auf die freiwillige Selbstverpflichtungen der Kosmetik-Industrie gesetzt. Aber viel wichtiger wäre, dass wir Verbraucher beim Kauf von Kosmetikprodukten darauf achten, welche ohne Kunststoffpellets zu kaufen. Außerdem kann man auf Naturkosmetik ausweichen, die vor allem biologisch abbaubare Inhaltsstoffe verwendet, wie gemahlene Nuss- oder Kokosschalen oder mineralische Stoffe.