Frühstückslektüre | Fiesta, Tapas und studieren bei 40 Grad
Verfasst von Aida Amini am
Fast genau ein Jahr ist es nun her, als ich im Flieger Richtung Süden saß. Vor allem jetzt zu dieser kalten und ungemütlichen Jahreszeit, denke ich immer wieder gerne an mein Auslandssemester...
Im
Rahmen des
Erasmus+ Programms
verbrachte ich das letzte Sommersemester
in Saragossa, einer sehr sehr traditionellen und spanischen
Stadt im Norden. Dadurch
konnte man, im Gegensatz zu den weitaus bekannteren Städten wie
Barcelona oder Madrid, viel über spanische Kultur und Traditionen
erfahren. Das
wiederum bedeutete
leider
auch, dass
niemand - also
fast niemand Englisch
oder eine andere Sprache sprach. Leider
reichte mein
Schulspanisch,
wie
fälschlicherweise gedacht, nicht aus, um
mich zu verständigen. Vor
allem im Norden neigen die Spanier dazu extrem schnell zu reden.
Anfangs noch mit Händen und Füßen verständigt, war ich nach
wenigen Wochen und einem Intensivsprachkurs in
der Lage mich in einer der schnell gesprochensten Sprachen der Welt zu
unterhalten.
40 Grad und keine Klimaanlage
Vor allem in der Uni war es sehr wichtig zu verstehen was die
Dozierenden erklärten, da man das sehr verschulte System sonst nicht verstünde. Während des Semesters erwies es sich als größte Herausforderung. Wöchentliche
Abgabetermine – sei es Papers, Filme oder Referate gehören zum
Alltag der spanischen Studierenden. Aber dafür unglaublich
praxisorientiert, was leider an vielen deutschen Unis zu kurz kommt.
Das Härteste allerdings war die Klausurenphase. Nicht aufgrund der
Klausuren, sondern wegen der Temperaturen – 40 Grad und
ohne Klimaanlage.
Von San Sebastián nach Sevilla
Aufgrund der vielen Feiertage und des guten Standorts, war es mir möglich sehr viel durch Spanien zu reisen. Insbesondere die Strände an der Atlantikküste und die Berge in Aragonien hatten mich fasziniert. Am liebsten verbrachte ich jedoch meine Zeit in Museen, wie im Prado in Madrid, und betrachtete Werke Dalís oder Goyas. Dank des funktionierenden öffentlichen Verkehrsnetzes (ja, Busse und Bahnen können auch pünktlich sein), konnte man sehr gut fast alle Ziele bereisen.
¡Bailamos!
Erasmus wäre aber nicht Erasmus, wenn man neben der universitären Pflichten nicht auch ein wenig feiern gehen würde. Insbesondere wegen der geringen Preise, hatte man eigentlich fast keine andere Wahl. Das Angebot war groß – sehr viel lokales oder eben organisiert von Organisationen für Internationals. Neben den Salsaabenden und Reggaeton-Fiestas, gehörten Tapastouren zu meinen Lieblingsabendbeschäftigungen. Mein Bekanntenkreis bestand hauptsächlich aus anderen Internationals aus der ganzen Welt, wodurch wunderschöne Freundschaften entstanden sind. Aber mit einem Tapa in der einen und einem Vino in der anderen Hand, konnte man immer wieder auch einen netten Spanier kennenlernen.