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UniVersal | Wir haben heute leider kein Zimmer für dich

Verfasst von Julia Huber am

Die WG-Suche in Köln. Ein Drama in mehreren Akten bei dem wir alle schon mal mitspielen mussten.

Als Student mit Mini-Budget darf man keine Ansprüche haben und muss sich so einige Bruchbuden anschauen bis dann endlich eine Wohnung dabei ist, in der es nicht in allen Ecken schimmelt. Oder in der nicht alle Mitbewohner einen kompletten Dachschade haben.

So ging es auch mir, als ich Anfang des Jahres auf Wg-Suche war. 99 Mails mit immer dem selben Inhalt – 89 davon komplett unbeantwortet.

„Hi ich bin Julia und würde gerne bei euch einziehen: Alter, Studiengang, Nebenjob, Hobby 1, Hobby 2, Hobby 3. “

Irgendwann verkauft man sich so gut, dass man den Quatsch, den man da so schreibt fast schon selber glaubt. Krampfhaft versucht man wenigstens ein bisschen Individualität in den Text zu bringen um aus dem Haufen an Bewerbern heraus zu stechen. Oder die Mitbewohner-Suchenden zu bestechen in dem man unauffällig die eigenen, natürlich außerordentlich guten Back-künste erwähnt.

Wenn man die erste Hürde geschafft hat und zum Wg-Casting eingeladen wird geht der Spaß erst richtig los. Zusammen mit gefühlt 50 anderen Leuten wird man durch die Wohnung geführt und muss beim Massen-Casting der Reihe nach alle lustigen Fragen beantworten. „Würdest du dich als ordentlichen Menschen bezeichnen?“. Als ob da irgendwer ehrlich antwortet „ Joah ich saug so alle 3 Monate mal durch und Spülen gehört eher nicht zu meinen Hobbies“. 

Da wird gelogen dass sich die Balken biegen – man möchte ja wenigstens eine kleine Chance haben doch noch in die engere Auswahl zu kommen. Da muss man im lustigen Frage-Antwort-Spiel 500 mal die selben langweiligen Fragen beantworten und darf sich nicht zu sehr von der Avocado-löffelnden zukünftigen Mitbewohnerin ablenken lassen „sorry ich hab noch nicht gefrühstückt“. 

Auch darf man sich nicht anmerken lassen, dass die WG eigentlich gar nicht geht. Zum Beispiel, wenn die Küche leider kein Starkstrom hat und somit auch keinen Ofen für die sonntägliche TK-Pizza . Zu Viert muss man sich um eine kleine mobile Kochplatte kloppen und sich kreativ Gerichte ausdenken, bei denen man nur einen Topf ODER eine Pfanne braucht.

Es braucht viel Zeit und viele Nerven um die passende Wg zu finden. Aber es nützt ja nichts, man kann schließlich nicht in der Uni übernachten. Obwohl da das WLAN deutlich besser ist als in so mancher WG.


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