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Frühstückslektüre | Welchen Aggregatzustand haben eigentlich Katzen?

Verfasst von Julia Huber am

Die Nobelpreise 2017 werden, wie jedes Jahr, erst im Dezember verliehen. Wer die Spannung bis dahin nicht aushält, der kann sich jetzt schon die Verleihung des Ig-Nobel-Preises anschauen: Das US-Satire-Wissenschaftsmagazin "Annals of Improbable Research" hat am 14. September 2017 die zehn beklopptesten Publikationen des Jahres ausgezeichnet.

(CC-0) mwooten / pixabay.com

Aber wieso Ig-Nobel-Preis? "Ignoble" heißt auf Deutsch unwürdig, schmachvoll oder schändlich. Der Ig-Nobelpreis ist also eigentlich ein Antipreis, die höchste Auszeichnung für sinnlose und eigentlich überflüssige Forschungsarbeiten. Die Preisverleihung findet jedes Jahr auf der Bühne des Sanders-Theaters der US-Eliteuniversität Harvard in Boston statt. Die schrille Preisgala mit mehr als 1.000 Zuschauern ist immer gnadenlos ausverkauft, neben den Ehrungen der Sieger werden zwischendurch auch Sketche und bizarre Kurz-Opern aufgeführt.

Seit der ersten Verleihung 1991 hat sich dieser Preis inzwischen als Kult-preis etabliert. Die Gewinner nehmen ihn gerne an, besonders weil er oft von tatsächlichen Nobelpreisträgern überreicht wird. Auch die Sieger dieses Jahres haben sich bestimmt über den Gewinn des Preises gefreut. Es wurden Forschungsarbeiten aus den unterschiedlichsten Kategorien geehrt, unter Anderem in den Bereichen Frieden, Biologie, Ernährung, Erkenntnisvermögen und Anatomie.

Die interessantesten Gewinner 2017 aus den Kategorien:

  • Wirtschaft: Wissenschaftler aus Australien und den USA beschäftigten sich für ihre Untersuchung der Frage, wie sich der Kontakt mit lebenden Krokodilen auf den Wunsch von Menschen nach Glücksspielen auswirkt.
  • Physik: Forscher aus Frankreich, Singapur und den USA analysierten, ob Katzen sich gleichzeitig im festen und im flüssigen Aggregatzustand befinden können. Aber keine Angst, Experimente die den Katzen hätten schaden können, gab es natürlich nicht.

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  • Medizin: Experten aus Frankreich und den USA beschäftigten sich mit der Frage, in welchem Ausmaß manche Menschen sich vor Käse ekeln. Zur Erkenntnisgewinnung nutzen sie neuste Gehirn-Scan-Technologien.
  • Geburtshilfe: Spanische Forscher zeigten, dass Babys eher auf Musik reagieren, wenn diese elektromechanisch in der Vagina der Mutter gespielt wird, als wenn sie auf dem Bauch der Mutter gespielt wird.

Das Preisgeld für die Gewinner lag auch dieses Jahr bei unglaublichen 10 Billionen Dollar. Allerdings handelt es sich um Zimbabwe-Dollar, umgerechnet beträgt das Preisgeld also nicht mehr als 40 US-Cent. Über diese Summe werden sich die Gewinner wohl nicht ganz so freuen wie die Preisträger des “richtigen” Nobelpreises. Da liegt das Preisgeld nämlich bei satten acht Millionen schwedische Kronen (rund 840.000 Euro).

Trotzdem ist der Gewinn eine Ehre für die Forscher, auch weil die Untersuchungen viele Menschen zum Um-die-Ecke-Denken anregen. Die Trophäe dieses Jahr: Der Kopf einer Schaufensterpuppe mit Sonnenbrille und mit einem darauf gesteckten Fragezeichen.

Die Dankesrede der Preisträger darf maximal 60 Sekunden dauern, danach wird er von einem achtjährigen Mädchen unerbittlich unterbrochen mit den Worten:

"Please stop. I'm bored. Please stop. I'm bored”

Während der Gewinner spricht, wird er vom Publikum mit Papierfliegern aus dem Publikum beworfen und fast unter ihnen begraben. Nach jeder Dankesrede muss ein “Besenmeister” die Bühne reinigen und so von allen Papierfliegern befreien.

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Moderator Marc Abrahams, Herausgeber der "Annals of Improbable Research" beendete die Gala mit seinen traditionellen Abschlussworten:

Wenn Sie dieses Jahr keinen Ig-Nobelpreis gewonnen haben - und besonders dann, wenn Sie einen gewonnen haben: mehr Glück im nächsten Jahr!

Also, schaut Euch die Preisverleihung an, etwas so skurriles und lustiges muss man einfach gesehen haben. Ich für meinen Teil werde mir die Preisverleihung nächstes Jahr auf jeden Fall anschauen





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