Frühstückslektüre | Influencer oder Influenza?
Verfasst von Julia Huber am
Influencer? Ist das nicht diese fiese Virusgrippe, die uns in der kalten Jahreszeit jedes Mal aufs Neue mit Husten und Fieber nervt?
Nein,
damit sind Menschen gemeint, die im World Wide Web einen hohen Einfluss auf
Andere haben (engl. Influencer: Beeinflusser, Meinungsmacher). Also
zum Beispiel Youtube- oder Instagramstars, die ihre Beliebtheit und enorme Reichweite
nutzen, um ihre eigenen persönlichen Botschaften oder die einer bestimmten
Marke an all ihre Follower weiterzugeben.
Aber so ein großer Unterschied besteht zwischen den beiden Begriffen “Influencer” und “Influeza“ gar nicht: Ähnlich wie mit den Influenzaviren verhält es sich auch mit den Influencern. Sie kommen immer dann, wenn man gerade nicht mit ihnen rechnet. Sie sind überall, man kann sie nicht ignorieren und sie sind extrem hartnäckig.
So sind Influencer seit einigen Jahren nicht mehr aus den unterschiedlichsten Social-Media-Plattformen wegzudenken. Gut durchdachte Konzepte oder klar erkennbare Talente scheinen die meisten von ihnen nicht zu haben. Trotzdem folgen ihnen Millionen von meist jungen Menschen, so dass sie immer wieder für lukrative Kooperationen mit bekannten Marken eingesetzt werden, die sich für beide Seiten extrem rentieren. Die Influencer erhalten ein hübsches Sümmchen für ihren Einsatz und steigern im Gegenzug den Umsatz dieses Produktes um ein Vielfaches.
Das wohl bekannteste Beispiel ist “BibisBeautyPalace”. Der Bloggerin/ social-media-Sternchen/ Kostmetik-Linien-Besitzerin Bianca Heinicke alias Bibi folgen auf Youtube ca. 4,5 Millionen Leute, auf Instagram sind es sogar ca 5,3 Millionen. Damit ihr Euch vorstellen könnt, wie riesig ihre Beliebtheit ist: Unser kölsche Jung Nr.1, Lukas Podolski, hat rund 3,2 Millionen Follower auf Instagram.
Warum also folgen jungen Influencern mehr Menschen als einem weltbekannten Fußballstar, der für viele Vereine und auch für die deutsche Nationalmannschaft Großartiges geleistet hat? Die Antwort ist ganz logisch: Bibis Posts und Videos sind ein schlauer und wirkungsvoller Mix aus Unterhaltung und Ratschlägen unserer „besten Freundin“. Die Follower verbringen digital viel Zeit mit ihren Stars und können, gerade weil sie sich so gut mit ihr identifizieren können, Ratschläge und Empfehlungen genauso gut annehmen wie von einer realen besten Freundin.
Influencer mögen also vielleicht wie eine Art Grippe sein, die der „Betroffene“ nicht mehr so schnell los wird, sie eröffnen aber auch viele neue Wege für Marketing und Werbung. Und einen Kanal, auf welcher Plattform auch immer, mit 5 Millionen Followern ins Leben zu rufen, muss man auch erst mal schaffen.