Katzenvideos - Prokrastination oder Motivationshilfe?
Verfasst von Linnea Pehl amKatzen sind die ungekrönten Königinnen des World Wide Webs. Doch warum sind die Videos, Bilder und Memes der Samtpfoten so beliebt? Was war das erste Katzenvideo, das zum viralen Hit wurde? Prokrastinieren wir nur beim Schauen der erheiternden Bewegtbilder oder hat der “Cat Content” sogar einen Mehrwert?
Das vermutlich erste Katzenvideo das zum viralen Hit wurde ist “Charlie Schmidt's Keyboard Cat”. Knapp 50 Millionen Mal wurde das 1984 gefilmte Video bereits angeklickt und hat mittlerweile Meme-Status erreicht. (Achtung! Ohrwurmgefahr!)
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Die bekannteste aller Katzen ist wohl “Grumpy Cat”, die aufgrund einer kleinen Behinderung ihre Mundwinkel dauerhaft nach unten zu ziehen scheint. Ihre missbilligenden Blicke können jetzt nicht nur die rund 8 Millionen Facebook Follower genießen, sondern auch die Besucher des “Madame Tussauds” Wachsfigurenkabinetts in San Fransisco. Ihrem Sprecher zufolge kommentiere "Grumpy Cat" den Trubel um ihr Abbild mit den Worten:
"This is truly an honour… I hate it."Gerüchte darüber, dass der Hype um “Grumpy Cat” bereits über 100 Millionen Dollar eingebracht haben soll , dementierte die Besitzerin zwar kürzlich, der Gewinn dürfte dennoch beträchtlich sein.
Glamour und Bling-Bling scheinen den flauschigen Vierbeinern generell sehr gut zu stehen. Die Seite cashcats.biz dokumentiert wie stilecht die Katzen mit Ca$h, Waffen und Diademen posieren.
Der Hype um die eigensinnigen Tiere hat auch seinen Weg aus dem Netz in die reale Welt gefunden. 2012 fand in Minneapolis das erste “Internet Cat Video Film Festival” statt. Die Idee dahinter: Die Perlen der Katzenvideos gemeinsam mit 10.000 weiteren Liebhabern auf einer großen Leinwand zu genießen und mit gelegentlichen “Awww”-Rufen zu kommentieren.
Für Zerstreuung im Alltag sorgte auch die „Citizens Advertising Takeover Service (CATs)“-Aktion. Im letzten Jahr tauschte das Künstler Kollektiv “Glimpse” für einige Tage in einer Londoner U-Bahn die gesamte Werbung gegen Katzenbilder aus.
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Wer am heimischen Computer ebenfalls nervige Werbung durch niedliche Katzenbilder ersetzen möchte, kann dafür den Addblocker “CatBlock” verwenden.
Auch die Forschung hat sich mit dem Katzenphänomen beschäftigt und liefert erste Erkenntnisse. Eine Studie aus Neuseeland liefert eine Erklärung dafür, warum wir uns gerade Katzenvideos so gerne ansehen. Die Vierbeiner interessieren sich nicht ansatzweise dafür, dass sie gefilmt werden. Sie tun einfach das, was in ihrer Katzenlogik Sinn macht (und sei es das panische Erschrecken vor einer Salatgurke). Hunde hingegen neigen dazu ihr Verhalten zu verändern, um dem Herrchen oder Frauchen zu imponieren. In einer immer gläserner werdenden Welt scheint der Mensch Freude daran zu finden, selbst ein Lebewesen zu beobachten , das völlig eigensinnig handelt und sich auch durch Kameraüberwachung nicht einschränken lässt.
Eine weitere Studie lässt die Herzen aller Katzenliebhaber höher schlagen. Das herzerwärmende Gefühl, das uns nach dem Genuss von Katzenvideo beschleicht, hat einen positiven Effekt auf unsere Motivation. Wir prokrastinieren also nicht (nur) wenn wir uns den Katzenvideo hingeben, sondern tanken neue Energie und Kraft.