Leitung: Katrin Steinhausen und Joshua Gerhard

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"Jetzt halt doch mal still!"

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Du sitzt in der Vorlesung, schaust gerade konzentriert nach vorne, als du aus den Augenwinkeln eine Bewegung bemerkst. Du löst deinen Blick vom Prof und schaust zu deinem Nachbarn, der mit seinem Fuß wippt. Wipp. Wipp. Wipp. Bei jedem Wippen stößt seine Fußspitze an den Sitz vor ihm und macht ein Plog-Geräusch. Plog. Wipp. Plog. Du starrst wie hypnotisiert auf seinen Fuß, dann ihm ins Gesicht. Er scheint es nicht zu bemerken. Weder das Fußwippen, noch deine tödlichen Blicke.

(CC BY 2.0) Urban Explorer Hamburg / flickr.com

Ob bei der Vorlesung, in der Bahn oder im Kino, überall wo es Beinfreiheit gibt, gibt es sie: Leute, die mit ihrem Fuß oder (die fortgeschrittene Variante) mit dem ganzen Bein wippen, wackeln und tippen. Meistens ist es ihnen gar nicht bewusst. Erst wenn man sie höflich darauf hinweist und sie darum bittet, das doch bitte zu unterlassen (oder es wenigstens in halber Geschwindigkeit zu tun), reagieren sie oft mit einem geschockten Gesichtsausdruck, schauen auf ihr zappelndes Körperteil, als sei es nicht ein Teil von ihnen und entschuldigen sich nervös im Namen ihres Fußes. Fußwipper müssen täglich böse Blicke aushalten und sich ständig entschuldigen – dabei hat das Fußwippen auch positive Seiten (zumindest für den Fußwipper selbst).

Schluss mit Hungern und Fitnessstudio, werde zum Fußwipper!

Denn wie auch jede andere Bewegung verbraucht Zappeln Kalorien. Genauer: laut der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) verbrennt das Wippen und Zappeln rund 350kcal pro Tag. Auf eine Woche hochgerechnet sind das 2.450kcal, auf 20 Tage sogar rund 7.000kcal (was einem Kilogramm Fett entspricht).

Außerdem: Fußwippen fördert die Durchblutung.

Laut einer Studie der University of Missouri erhöht das Wippen den Blutfluss in den Beinen und verhindert somit den Rückgang der Gefäßfunktionen. Wenn man viel sitzt, zum Beispiel im Büro oder in der Uni, hat das Zappeln also einen positiven Effekt. Wippen für die Gesundheit!

Mit der “Fußwipp-Krankheit” lässt sich sogar Geld machen. Schaut man sich auf Amazon um, dann findet man diverse “Fußwippen”. Geworben wird da mit “kippt nach vorne und nach hinten und ermöglicht somit ein Ausstrecken der Beine und verbessert damit die Durchblutung”. Eine anderes Produkt empfiehlt, die Fußwippe “Auch bei Reisen und im Auto, Bus oder Bahn” mitzunehmen. Das lasse ich jetzt mal so stehen und überlasse das Kopfkino euch.

Also, an alle Fußwipper-Hasser da draußen: Das Fußwippen mag zwar nervig sein, aber die Fußwipper tun es ja nicht mit Absicht. Also wenn euch das nächste Mal jemand in der Vorlesung zur Weißglut bringt, dann gönnt ihm die Gesundheit und schau einfach woanders hin.

Oder du kaufst ihm eine Fußwippe. Aber öle sie besser vorher.

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