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Ein bisschen mehr Skepsis, bitte!

Verfasst von Richard Krings am

Morgens geht die Sonne auf, abends geht sie wieder unter.
Die Erde ist eine Kugel und doppelt hält besser.

(CC-0) shotput / pixabay.com

Die Frage, ob wir überhaupt wahre Aussagen treffen können, ist eine der ältesten der Philosophiegeschichte. Schließlich durchläuft unsere Wahrnehmung der Welt immer den subjektiven Filter unserer Sinnesorgane. Eine vermeintlich objektive Aussage kann also stets angezweifelt werden. Es könnte ja schließlich sein, dass unser Gehirn an einem Computer angeschlossen ist und durch elektrische Impulse die Wahrnehmung unseres Körpers nur simuliert. Das Gedankenexperiment eines 'Gehirn im Tank' wird von vielen Philosophen des Skeptizismus herangezogen. Begründer dieser Argumentation ist jedoch René Descartes, der bereits 1641 in seinen Meditationen jegliche Erkenntnis anzweifelt. An Stelle des Computers tritt hier ein böser Dämon.
Spätestens seit dem Science-Fiction Klassiker Matrix aus dem Jahre 1999 erhielt das Gedankenexperiment auch Einzug in die Populärkultur.

Es gibt also gute Gründe der alltäglichen Informationsflut mit einer gewissen Skepsis zu begegnen. Vor allen Dingen im Netz sind wir jeden Tag mit Halbwahrheiten, Verschwörungstheorien oder eben bewusst platzierten Fehlinformationen konfrontiert. Die sogenannten Fake News werden oft als politisches Machtinstrument benutzt und sind jedem spätestens seit der US-Wahl letzten Jahres ein Begriff. Selbst wenn diese als falsch identifiziert werden, so haben sich die Informationen meist schon in den Köpfen festgesetzt.

Es empfiehlt sich also, Nachrichten immer zu überprüfen und mehrere Quellen heranzuziehen. Fake News verbreiten sich besonders häufig über soziale Netzwerke. Hier sollte man sich vor allen Dingen den Absender des Postings genauer ansehen. Ist das Profil noch relativ neu und hat wenige Follower, sollte man schon skeptisch werden. Wenn man facebook, twitter und co als Informationsquelle benutzt, sollte man zudem auch immer etablierte Nachrichtendienste heranziehen um die Meldungen gegen zu checken. Auch Bilder sind häufig Teil einer Falschmeldung. Selbst wenn die Bilder selbst authentisch sind, werden diese oft in einem falschen Zusammenhang abgebildet. Eine umgekehrte Bildersuche kann meistens Klarheit schaffen und die Originalquelle identifizieren.

In der Vergangenheit haben sich Fake News vor allen Dingen in der Flüchtlingsdebatte eingeschlichen. So tauchte im Netz beispielsweise die Nachricht auf, dass Asylsuchende Schwäne essen würden. Bitte was!? Bei einer solchen Schlagzeile sollten natürlich sofort die Alarmglocken läuten. Leider ist es nicht immer ganz so einfach eine echte Meldung von einer Falschmeldung zu unterscheiden. Deshalb kann es nicht schaden stets eine gesunde Portion Skepsis an den Tag zu legen und Informationen am besten immer doppelt und dreifach gegen zu checken. So können wir uns dann vielleicht mit kleinen Schritten so etwas Ähnlichem wie einer objektiven Weltansicht nähern.

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