Leitung: Katrin Steinhausen und Joshua Gerhard

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"Spielt den selben Song nochmal!" - NIE WIEDER!!!

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Dinge, die ich bereue vorher nicht besser durchdacht zu haben: mir mit 14 einen Pony schneiden zu lassen, obwohl ich krauses Haar habe, meinen Mitbewohnern meine selbstgedrehten Musikvideos aus der Jugend zu zeigen oder auch:
“Hey Bentje, Lust mit auf's SonneMondSterne-Festival zu kommen?”
“Joah. Bin dabei.”

(CC-0) SanDraP / pixabay.com

Bentje, denk noch mal drüber nach. Du hörst eher wenig elektronische Musik, aber willst auf das größte Elektro-Festival Europas?! Du magst kein Bier, aber wie willst du dann beim Flunky Ball mithalten können? Mit deiner fancy Weinschorle jedenfalls nicht. Und: du zeltes nicht gerne. Überhaupt nicht gerne! Du frierst. Immer.

"Also kommst du mit?”
“Karte ist gekauft!”
Du Trottel.

Dies wurde zu meiner ersten, schlimmsten und letzten Festivalerfahrung. Es fing schon an als ich erfuhr, dass wir uns bereits Mittwoch auf den Weg machten. “Mittwoch? Das geht doch erst Freitag los?!” - “Ja, aber wir wollen doch einen guten Platz bekommen.” - Ja geil, zwei Tage mehr im Zelt. Jippie.

Wir erreichten das Gelände und es fing instant an zu regnen. Zum Glück hatte ich meine Jeansjacke dabei (nein, kein Schreibfehler). Nach 13 Runden Flunky Ball mit einem Ball in Form und Konsistenz einer Titte verzog ich mich ins Zelt. Nicht lange, dann zog ich ins Auto, in der Hoffnung, dass ich dort langsamer vor Kälte sterben würde als im Zelt. Klassischer Anfängerfehler: mit zu vielen Klamotten in den Schlafsack. Weiß ich jetzt auch.

Nach einer Nacht ohne Schlaf wurde ich um 7Uhr aus allen Himmelrichtungen durch die Cantina Band geweckt. “Wer hat Lust auf eine Runde Flunky Ball, noch vor dem Frühstück?”. Ich sträubte mich und durfte ausnahmsweise doch vorher ein Knäckebrot essen.

Mensch Bentje, reiß dich zusammen! Bald geht es los, es ist schließlich schon... Donnerstag, 8:30Uhr?! Okay Leute, ich bin weg. Also packte ich meine Sachen, warf trotzig mein angefangenes Dosenbier um und verabschiedete mich mit einem “Spielt den selben Song nochmal!”.

Zuhause verfolgte ich das Festival über den Livestream, trank Weinschorle und schwor mir, nie wieder auf ein Festival zu gehen. Festivals sind halt nicht für jeden was…

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