Bärig, Twinkish und Hunky
Verfasst von Julius Simon am
Groß, geringer Körperfettanteil und muskulös. Ein markantes Kinn und wenig behaart. So sieht das Schönheitsideal eines heterosexuellen Mannes aus. In der Schwulenszene hat sich allerdings ein regelrechtes Mosaik der Männertypen entwickelt.
Zwar verschieden, aber auf der Attraktivitätsskala gleichwertig. Alle Typen sind dabei natürlich kreativ betitelt. Hier mal ein paar Beispiele:
Twink: Der Twink ist
ein junger Zeitgenosse. Sein Erscheinungsbild spiegelt eine
jugendliche Unschuld wider und er vermisst eine ausgeprägte
Gesichtsbehaarung. Auch ist sein Körperbau als eher schlank bis
schlaksig zu beschreiben.
Bear: Der Name ist
Programm. Der Bear ist ein massiger Mann von stämmiger Statur. Wo
man als Mensch Haare haben kann, da hat er sie in Hülle und Fülle.
Hunk: Er kommt im
Prinzip dem oben beschriebenen Hetero-Ideal gleich. Bloß eben
homosexuell. Muskulös wie ein Hollister-Model, wahrscheinlich
Sportler.
Otter: Quasi eine
Mischung aus Bear und Hunk. Eine jüngere Aura als der Bär. Muskulös, aber dennoch mit reichlich Brust- und Barthaar.
Und, und, und.....
Es gibt ein schier unbegrenztes Angebot an Begriffen dieser Art. Jeder beschreibt einen ganz eigenen Typ Mann.
Nur weil man etwas mehr auf den Rippen hat oder eben weniger, ist man nicht weniger attraktiv. Halt bloß ein anderer Typ. Teilweise organisieren sich sogar Menschen eines Typs in eigene Untergruppen. Prominentestes Beispiel hierfür ist wohl die Bear Community, die insbesondere in den USA stark vertreten ist.
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Doch die LGBT-Szene selbst steht dem ganzen nicht ganz unkritisch gegenüber. Es sei schließlich eine sehr oberflächliche Angelegenheit, Menschen rein nach ihrem Erscheinungsbild in “optische Schubladen” zu stecken. Gerade weil die Schwulenszene mit einem sexualisiertem Image zu kämpfen hat, möchte man diesem Stereotyp nicht noch mehr Munition liefern.
Aber vielleicht lässt sich ja ein Mittelweg zwischen reiner Objektifizierung und Schönheitsdiversität finden.