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Ich bin dann mal weg!?

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Ob Spanien, England oder gar China. Die Auswahl an Orten für einen Auslandsaufenthalt ist enorm.  Doch trotzdem nehmen viele Studierende das Angebot nicht an. Warum?

(CC-0) JESHOOTS / pixabay.com


Auslandsaufenthalte sind etwas tolles. Man kann nicht nur an seinen Fremdsprachenkenntnissen feilen, man lernt auch gleichzeitig eine neue Kultur und andere Leute kennen. Vielleicht schließt man auch die ein oder andere Freundschaft für’s Leben. Das sind so die üblichen Sprüche, die man von mancher Seite zu hören bekommt. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass an diesen Sprüchen oft auch etwas dran ist!

Viele Studierende zurückhaltend mit ihren Auslandsaufenthalten

 Trotzdem scheinen viele junge Menschen den Schritt über den eigenen Tellerrand nicht zu wagen. Laut einer neuen Studie des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (kurz DAAD) gehen nur ca. ein Drittel der Studierenden an deutschen Hochschulen ins Ausland, sei es im Rahmen eines Studienaufenthaltes oder eines Praktikums. Vor allem drei Gruppen konnten vom DAAD identifiziert werden, die bei Auslandsaufenthalten eher zurückhaltend sind: Erststudierende in der Familie, Studierende mit Kind oder Studierende mit Behinderung. Und das, obwohl diese laut DAAD am meisten davon profitieren würden.

 Was man bei den Auslandsaufenthalten neben der Verbesserung der Sprachkenntnisse nämlich auch lernt, sind interkulturelle Kompetenzen, Soft Skills und eventuell einen anderen fachlichen Input. Des Weiteren entwickelt man sich oft persönlich enorm weiter, man wird mutiger, offener und selbstbewusster. Vor allem die neuen Kontakte ins Ausland sind sehr wertvoll und bei potenziellen Arbeitgebern gerne gesehen. 


"Wir glauben, dass der Auslandsaufenthalt eine entscheidende Bedeutung hat: für die Persönlichkeitsentwicklung und auch für den Karriereweg. Wer diese Erfahrung nicht gemacht hat, wird einen Nachteil in seinem weiteren Weg haben."

 

Ausland kann schnell teuer werden

 Was bei dieser Studie aber meiner Meinung nach ein wenig zu kurz kam ist der finanzielle Aspekt. Auch wenn man als Student über das ERASMUS-Stipendium finanzielle Unterstützung bekommt, und zusätzlich auch noch Auslands-BAföG erhält, sind die Ausgaben jeden Monat enorm und laufen schnell über die Fördergelder hinaus. Denn man wohnt ja nicht nur dort und geht einkaufen. Man macht Ausflüge, man genießt das Nachtleben und die ein oder andere ERASMUS-Party. Und hin- und zurück kommen, muss man ja schließlich auch!

 Vor allem aber mit Kind und Behinderung wird so ein Auslandsaufenthalt je nach Zielland dann schnell ziemlich teuer, auch wenn es dort noch einmal spezielle Fördergelder geben kann. Da der DAAD versucht mehr Leute ins Ausland zu kriegen, sollte er hier vielleicht ansetzten, um ein Auslandsstudium finanziell noch „attraktiver“ zu machen. Dies gilt natürlich nicht nur für die beiden obigen Kategorien, sondern auch für Studierende, deren Eltern nicht mal so eben ein paar tausend Euro übrig haben.

 

"Gerade wo ich als nicht-Akademikerkind aus einem Haushalt komme, wo die Eltern nicht mal eben den Flug nach Nord-Amerika übernehmen können. Da haben sie schon hinterfragt: Was willst du da, bringt dir das was? Ist das so wichtig, dass du das unbedingt machen musst?"

 

Auch ein wichtiger Grund was viele Leute von einem Studium oder Praktikum abhält ist die Angst davor eventuell länger studieren zu müssen und vielleicht zu viel vom hiesigen Stoff zu verpassen. Sollte es dabei um finanzielle Aspekte gehen, so ist diese Angst natürlich einerseits vollkommen berechtigt, andererseits entgeht man aber auch einer großartigen und  einmaligen Chance etwas zu lernen, was man so in keiner Vorlesung und in keinem Seminar wiederfindet. Die Vorteile eines Auslandsaufenthaltes, sowohl „fachlich“, als auch persönlich gesehen überwiegen bei weitem den Nachteilen vielleicht nicht anrechenbarer Credits oder Noten. Klar ist das ärgerlich, und ich weiß wovon ich rede, trotzdem bereue ich es nicht den Schritt über den Kanal gemacht zu haben. Und ihr wollt das doch später auch nicht, oder?

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