Träumende Tiere
Verfasst von Stefanie Stier am
Wovon träumen wir Menschen? Viele träumen davon berühmt zu werden, seinen Schwarm zu erobern oder fliegen zu können. Aber was träumen eigentlich Tiere?
Hunde wedeln im Schlaf mit ihrem Schwanz, machen Laufbewegungen mit ihren Pfoten und Katzen schnurren. Können Tiere träumen – und falls ja – wovon träumen sie eigentlich?
REM-Schlaf
Die meisten Träume des Menschen finden in der so genannten REM-Phase statt. REM steht für “Rapid Eye Movement”, also eine Schlafphase, die durch schnelle Augenbewegungen gekennzeichnet ist. In Träumen sehen wir Bilder oder ganze Filme, weshalb der Bereich des Gehirns, der für das Sehen verantwortlich ist, besonders aktiv ist. Menschen, die in dieser Phase geweckt werden, berichten gerade geträumt zu haben.Diese REM-Phase ist auch bei Tieren nachgewiesen. Sicher ist, dass Affen, Elefanten, Hunde, Katzen und sogar Ratten träumen. Die REM-Phase hat mit der Größe des Gehirns zu tun. So genannte “niedere Tiere”, wie Reptilien, Amphibien und Fische haben keinen REM-Schlaf. Schlangen zum Beispiel haben also auch keinen REM-Schlaf, weil ihr Gehirn kleiner und weniger entwickelt ist, als das von Säugetieren.
Versuche mit Ratten
Um das Schlafverhalten von Tieren zu untersuchen, wurden Versuche mit Ratten durchgeführt. Mit Sonden wurden dabei die Gehirnströme von Ratten gemessen, die durch ein Labyrinth laufen und nach Futter suchen. Die selben Hirnströme wie beim Experiment, wurden auch später während dem Schlaf der Tiere gemessen. Daraus schließen Forscher, dass die getesteten Ratten beim Schlaf von ihrem Gang durch das Labyrinth träumten.
Gorillaträume
Da uns die Tiere in den meisten Fällen nicht von ihren Träumen berichten können, bleibt es schwer nachzuvollziehen, was im Traum erlebt wird. Hunde, Katzen und Gorillas verbringen 10-25 Prozent ihrer Ruhezeit im REM-Schlaf – genauso viel wie der Mensch. Das Hirn von unseren Vorfahren, den Gorillas, ist dem von uns Menschen am ähnlichsten. Zwei Groillas, die die amerikanische Gebärde und Taubstummensprache ASL gelernt haben, berichteten mit Hilfe dieser Zeichensprache von ihren Träumen. Gorilla Michael berichtete seinen Pflegern zum Beispiel von seinen Angstträumen, in denen Gorillas von Menschen umgebracht werden.
Wenn Tiere also im
Schlaf zappeln, bellen oder schnurren, erleben sie nochmals ihre Eindrücke
des Tages. Unsicher bleibt allerdings, ob sich die Tiere ihrer
Träume bewusst sind. Doch auch wenn nicht, macht sie das Träumen
schon ziemlich menschlich.