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Big Brother is watching you too, buddy!

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Heute vor genau 68 Jahren kam eines der wichtigsten Romane des 20. Jahrhunderts heraus: George Orwells „1984“. In der dystopischen Zukunftsversion des Autors gibt es keine Privatsphäre mehr, jeder wird über seinen Fernseher ausspioniert, unliebsame Gegner des „Big Brothers“ beseitigt und die Bevölkerung durch Propaganda und Vergangenheitsmanipulation dumm gehalten. Kommt einem bekannt vor? Sollte es auch!

(CC-0) Republica / pixabay.com

Ganz so düster wie es in George Orwells Zukunftsversion aus den 1940ern beschrieben wird sieht es bei uns natürlich nicht aus. Allerdings gibt es einige beunruhigende Ähnlichkeiten zwischen dem Roman und unserer gegenwärtigen Situation. Lange Zeit galt Orwells Version des Überwachungsstaates als übertrieben pessimistisch, mit den immer krasseren technischen Errungenschaften unserer Zeit könnte die Wirklichkeit die Zukunftsversion des Schriftstellers allerdings schon bald in den Schatten stellen.

Berichte über die Datensammelwut von Facebook und Co. sind altbekannte Kamellen, Spionage durch Nachbarn und Freunde kennt man aus Norkorea und über die Spionage durch den Fernseher zuhause im Wohnzimmer liest man auch immer mal wieder. Neulich hat China sogar einen Plan vorgelegt, der die totale Datenüberwachung der Bürger über ein Sozialkreditsystem nachsieht (den Link zum Beitrag findet ihr hier).




Kulturgut Orwell

So weit gefehlt hat Orwell also nicht. Sein Roman hat aber auch so einen ungemeinen Einfluss auf unsere Gesellschaft gehabt. In Schulen wird das Buch seit Jahrzehnten als Pflichtlektüre durchgekaut, viele Musiker beziehen sich in ihren Songs auf Themen des Romans und auch Film und Fernsehserien nehmen häufig Bezug auf Orwells Werk oder sind direkt davon inspiriert. „1984“ wird regelmäßig zitiert um kritisch auf Tendenzen hin zum Überwachungsstaat hinzuweisen. Nach Bekanntwerden des PRISM-Überwachungsprogramms des US-Geheimdienstes NSA im Jahr 2013 z.B. erlebte der Roman vor allem in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien ein Revival. Im Januar diesen Jahres landete das Werk sogar auf Platz 1 der meistverkauften Bücher in den USA, nachdem Trumps Beraterin Kellyanne Conway in einem Interview den Begriff „alternative Fakten“ hinsichtlich der Berichterstattung über die Zuschauerzahlen bei Trumps Inauguration Speech benutze, die stark an Orwells „Doppeldenk“ erinnern.

Trump und Doppeldenk

Was Doppeldenk ist? Laut Definition ist Doppeldenk „eine Art schizophrenen Denkens, von dem gesagt wird, welches zu seinem Verständnis Doppeldenk selbst die Voraussetzung bilde. Durch dieses propagierte Denken, bei dem zwei widersprüchliche oder sich gegenseitig ausschließende Überzeugungen aufrechtzuerhalten und beide zu akzeptieren sind, setzt die herrschende Kaste die Gesetze der Logik außer Kraft.“ Klingt kompliziert, heißt im Klartext aber, dass man absichtlich Lügen erzählt um aufrichtig an sie zu glauben. Dabei wird jede beliebige Tatsache vergessen, die zu unbequem geworden ist. Man leugnet also so lange wie nötig die Existenz einer objektiven Realität um gleichzeitig die Realität zu akzeptieren, die man sich ausgedacht hat.

Our Big Brother Trump?

Schaut man sich weitere Themen und Konzepte des Buches an wird man schnell feststellen, dass es auch hier viele unheimliche Parallelen zu Trumps Amtszeit als US-Präsident gibt. Begriffe wie „Krieg ist Frieden“, „Unperson“ oder „Hass-Woche“ sind Konzepte des Buches, die Trump scheinbar fast eins zu eins in seinem Regierungsstil hat aufleben lassen. Auflisten könnte man da vieles, man muss einfach nur die Nachrichten einschalten. 

Da kann man sich schon mal die Frage stellen, ob sich Trump vielleicht von dem Buch inspiriert fühlt und nun versucht der nächste Big Brother zu werden. Wollen wir mal hoffen, dass es nicht so weit kommt.

That would be bad.. very, very bad...



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