Dialekte und Sexappeal
Verfasst von Gino Fischer am
Deutsch als Sprache ist ohnehin schon komplex genug. Dazu muss man sich noch dann mit den ganzen Dialekten rumschlagen: Schwäbisch, Rheinisch, Sächsisch, Bayrisch und alle anderen deutsch-verbalen Schönheiten haben vielen wahrscheinlich schon den Nerv geraubt. Es geht in Diskussionen über Dialekte dann darum, wie man ein Brotende (Kanten!) oder eine Frikadelle nennt. Bei Dialekten gehts aber nicht nur um irgendwelche Begriffe. Vor allem der Klang sagt uns, ob wir einen Dialekt mögen oder nicht.
Die
Online-Dating-App Lovoo hat jetzt mit einer Umfrage mit über 1000
Nutzern herausgefunden, welche Dialekte als sexy gelten und welche
nicht. Was ist also Wohltat für die Ohren und welchem Dialekt würde
man eher einen Tinitus vorziehen?
Bayrisch sowohl Top als auch Flop
Herausgekommen ist bei der Studie zum Einen: Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Oder eher: Der Bauer frisst am liebsten das, was er kennt. Menschen bevorzugen nämlich eher Partner mit dem Dialekt, den sie selber sprechen.
Zum anderen wurde, wie sollte es auch anders sein, Sächsisch als unattraktivster Dialekt bewertet (ca.35%). Darauf folgt auf Platz 2 Bayrisch, was aber zugleich auch als attraktivster Dialekt (ca. 22%) bewertet wurde.
Zwischen Neigungen von Frauen und Männern gibt es auch Unterschiede: Frauen bevorzugen das Norddeutsche, Männer eher das Bayrische.
Sind Stereotype Schuld daran?
Das alles liegt vielleicht aber auch vielmehr an Stereotypen, die wir mit Regionen verbinden, anstatt mit Dialekten. So lässt sich die männliche Vorliebe für Bayrisch vielleicht mit den freizügigen Gedanken ans Oktoberfest und attraktiven Wiesn-Madls erklären.
Außerdem ist unser Bild von Sachsen leider oft von fahnenschwingenden Glatzen mit Adlertättowierung geprägt. Da scheut man sich schon fast davor Sächsisch als sexy zu bezeichnen. Zumindestens ohne sich vorher darüber auf irgendeine Art lustig zu machen.