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Danke Mama!

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Wie es sich lebt, wenn die Mutter auf Dialyse angewiesen ist.

(CC-0) vitalworks / pixabay.com

Meine Mutter ist seit circa 10 Jahren Dialyse Patientin. Am Anfang habe ich es noch nicht ganz verstanden, wieso sie jede zweite Nacht los musste und noch morgens um fünf Uhr wieder zurückkam. Wirklich erklärt wurde es mir auch nicht. Also hinterfragte ich es nicht weiter. Ich wusste nicht, dass immer als sie weg war, sie an eine Maschine gebunden war, die ihr Blut wortwörtlich "wäscht". Ich wusste auch nicht, dass sie sich daher jeden zweiten Tag schrecklich schwach gefühlt habe muss. Es war wahrscheinlich die richtige Entscheidung meiner Eltern, diese Belastung nicht ihr jüngstes Kind tragen zu lassen.

Mittlerweile habe ich es verstanden. Wie schwer ihr Leben eigentlich ist und wie jede Kleinigkeit, die sie mir widmet (Essen kochen, geheim Computerspiele kaufen, so dass es mein Vater nicht mitbekommt oder auch ganz einfaches emotionales Unterstützen) eine Hürde für sie darstellt. Es macht mich Stolz zu wissen, wie meine Mutter trotz ihres Zustands, ihrer fehlenden Niere und dem finanziellen Druck, es geschafft hat, mir eine tolle Kindheit zu schenken. Ich schätze es jeden Tag mehr und mehr und versuche mein Leben als Dank zu leben.

Wir dürfen nie vergessen, welche Aufgaben und welche Verantwortung unsere Eltern sich mit unserer Geburt aufbürden. Dankbarkeit sollte damit eine der Mindestvoraussetzungen unseren Eltern gegenüber sein. 

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