Ernährungsbericht 2017 : Gesund sieht anders aus!
Verfasst von Natascha Erichsmeier am
Der neue Ernährungsreport 2017 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist raus und die Ergebnisse sprechen nicht gerade für eine gesunde Lebensweise. Deutsche stehen auf schnelles Essen. Niemand will stundenlang in der Küche stehen und etwas aufwändiges kochen. Immer häufiger wird zu Fertiggerichten gegriffen. Zudem versuchen die meisten einen Gang in die Kantine zu vermeiden, indem sie Essen von Zuhause mitnehmen.
„Schnell muss es
gehen“
Befragt wurden etwa 1.000 Bürger zu ihren
Ernährungsgewohnheiten, -wünschen und -trends. Die Wenigsten
stellen sich täglich noch an den Herd, nur noch 39 Prozent. 11
Prozent kochen gar nicht mehr. 55 Prozent möchten eine einfache
und schnelle Zubereitung und greifen dann oft zu Fertiggerichten. Bei
19- bis 29-Jährige sind es sogar 72 Prozent. Dabei ist schnelles und
einfaches Kochen Frauen wichtiger als Männern. Unter den meist
gekauftesten Fertiggerichten ist die Tiefkühlpizza. 41 Prozent essen
diese regelmäßig.
Ein weiteres Ergebnis ist, dass die Deutschen
immer noch viel und gerne Fleisch essen, 53 Prozent der Befragten gaben dies an. Allerdings sind sie auch bereit dafür mehr zu bezahlen, um eine
besser Tierhaltung zu unterstützen. 87 Prozent wünschen sich eine
artgerechte Tierhaltung und 82 Prozent sind für ein Siegel oder
Label, um so zu erfahren, woher das Fleisch kommt und wie die Tiere
gehalten wurden. Nach der Tierhaltung interessiert die Befragten die
Qualität der Produkte, die Entlohnung der Mitarbeiter sowie
umweltschonende Produktionsmaßnahmen.
Nach Fleischgerichten sind auf Platz 2 Nudelgerichte, gefolgt von Gemüsegerichten.
Lieber Essen von Zuhause als von der Kantine
Nur jeder
fünfte Berufstätige isst in seiner Mittagspause in der Kantine. 57
Prozent der Befragten packen sich täglich oder sehr häufig Essen
für die Arbeit ein. 15 Prozent gehen zum Imbiss oder zum Bäcker und
5 Prozent essen im Restaurant. Durchschnittlich geben Deutsche 6,20
Euro für das Mittagsessen aus. Ganze 18 Prozent lassen die
Mittagspause sogar ausfallen.
„Ernährung“ als neues
Schulfach?
89 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass
Kinder schon in der Grundschule die Grundlagen einer gesunden
Ernährung erlernen.
Ernährungsminister Christian Schmidt: „9
von 10 Deutschen sehen Ernährungsunterricht auf der gleichen Stufe
wie Deutsch, Mathe und Physik“