Neujahr - Warum klappt es mit den guten Vorsätzen nicht?
Verfasst von Natascha Erichsmeier am
Warum nehmen wir uns überhaupt immer zum Jahreswechsel etwas vor, das wir dann ja doch nicht umsetzen. Sollten wir es dann nicht lieber lassen, sodass wir dann auch nicht von unserem Scheitern enttäuscht sind? Oder liegt es nur an unseren Vorsätzen: Wie wir sie formulieren und sind sie überhaupt umsetzbar? Wieso wollen wir überhaupt immer gerade zum Jahreswechsel unser Leben umkrempeln, schlechte Angewohnheiten kann man doch immer ändern. Also wieso nicht einfach direkt in die Tat umsetzen?
Vorsätze
scheitern tatsächlich häufig dadurch, dass wir sie falsch
formulieren. Ein Vorsatz ist etwas Unverbindliches, nur ein Wunsch.
Wir sollten uns lieber ein konkretes Ziel setzen. Was genau möchte
ich ändern, wie möchte ich das umsetzen und bis wann gebe ich mir
Zeit dafür.
Wichtig ist auch, seine Ziele aufzuschreiben und sich
immer wieder vor
Augen zu führen. Das
hilft sich nicht
von seinem Vorhaben ablenken zu lassen.
Ein
weiterer Grund, warum es mit den Vorsätzen nicht klappt, ist, dass
wir beim ersten größeren Hindernis schon die Motivation verlieren
und nicht mehr dran bleiben. Die
Ausdauer spielt also auch eine wichtige und entscheidende Rolle.
Vielleicht setzen wir uns auch einfach manchmal unrealistische Ziele.
Man sollte sich fragen, ob man das, was
man sich vornimmt, überhaupt
erreichen kann. Schaffe ich es jeden zweiten Tag ins Fitnessstudio zu
gehen? Passt es mir zeitlich und kann ich das über einen langen
Zeitraum durchziehen? Die Erfolge kommen ja nicht von jetzt auf
gleich.
Sich Teilziele zu setzen, ist eine gute Methode. In den ersten Wochen gehe ich einmal pro
Woche zum Sport und dann steiger ich die Häufigkeit. Wenn
ihr dann ein Zwischenziel erreicht habt,
belohnt euch doch mal. Wollt ihr abnehmen und habt in der ersten
Woche schon 2 Kilo Gewichtsverlust, dann geht doch ein paar
Kleidungsstücke kaufen. Das motiviert euch an eurem Ziel dran zu
bleiben.
Wir können
auch nicht alles auf einmal ändern, im nächsten Jahr nehme ich ab,
gebe weniger Geld für unnötige Sachen aus, gehe früher ins Bett
und verbringe mehr Zeit mit der Familie. Die
Ziele sollten realistisch sein, lieber weniger vornehmen, Prioritäten
setzen und dafür dann auch die
Ziele erreichen können.
Unser
Leben können wir nicht
von jetzt auf gleich ändern, denn
Menschen sind Gewohnheitstiere.
Alte Gewohnheiten und
Laster abzulegen, ist schwer.
Eine
gute Formel um Vorsätze umzusetzen, ist SMART und steht für
Spezifisch, Messbar, Attraktiv/Akzeptiert, Realistisch und
Termingebunden.
Aber
wieso nehmen wir uns Vorsätze zum Jahreswechsel vor?
Gerade zum
Jahresende ziehen wir Bilanz. Wie war mein Jahr, was habe ich
geschafft und welche Dinge nerven mich immer noch an mir? Und dann
muss natürlich eine radikale Veränderung folgen, die eh niemand
umsetzen kann.
Neujahr ist der schlechteste Zeitpunkt für gute
Vorsätze.
Ab dem Neujahr werde ich viel fleißiger sein, endlich
mit meiner Hausarbeit für die Uni anfangen, Aufgaben sofort
erledigen und nicht aufschieben. Das neue Jahr wird ganz anders und
der innere Schweinehund kann mich mal.
Nach Silvester muss man
sich aber, ja na klar, erstmal ausruhen - man hat es ja doch ziemlich
krachen lassen. Ach und die freien Tage muss man doch
zum Entspannen nutzen,
dabei kann man sich auch ein paar Dinge gönnen. Und im
Februar angekommen
sind die guten Vorsätze
vergessen.
Der Termin spielt eigentlich keine so große Rolle,
wenn du das Gefühl hast, du musst etwas sofort ändern und das zum
Neujahr, dann ist dieser Zeitpunkt genauso gut wie jeder andere,
solange du an deinem Vorhaben sofort arbeitest und nicht dir
vornimmst, etwas in ein paar Wochen umzusetzen. Wichtig ist auch,
dass man sich die Vorsätze nicht nur dann vornimmt, weil ja jeder
zum Jahreswechsel sein Leben umkrempeln will.