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Wie Facebook seine Skeptiker erobern will

Verfasst von Eva Binkert am

Zum ersten mal wirbt Facebook hierzulande in eigener Sache anstatt sich auf den Verkauf von Werbung zu beschränken. 

(CC-0) LoboStudioHamburg / pixabay.com

Mit einem Millionenbudget hat die amerikanische Werbefirma Wieden+Kennedy eine crossmediale Imagekampagne konzipiert, die uns begegnet. Gerade nicht nur auf Plakaten in den deutschen Großstädten sondern auch im Fernsehen, zahlreichen Print-Medien und natürlich auch auf Facebook selbst begegnet. 


Nachdem schon 30 Millionen Deutsche bei dem Internetgiganten registriert sind, und weltweit 1.7 Milliarden aktive Nutzer zu verzeichnen sind, flacht die Wachstumskurve des Konzerns langsam ab. Facebook arbeitet daher unter dem Leitspruch “connecting the world” emsig daran, Entwicklungsländern ans Netz zu bringen und somit neue Märkte zu erschließen.
Hierzulande sind es nur noch die leidigen Skeptiker mit ihren Datenschutz-Bedenken, die dem Unternehmen noch durch die Lappen gehen.

Außerdem steht Facebook wegen seines Umgangs mit Hatespeech gerade besonders in der Kritik der Öffentlichkeit. Wenn auch die diesbezüglichen Versuche Berlins, Facebook zu einer harscheren Politik zu bewegen, erschreckend kläglich scheiterten, so hat sich doch der Druck auf das Unternehmen erhöht. Der Vorwurf, Facebook gehe nicht ausreichend gegen strafrechtlich relevante Inhalte vor, steht prominenter in der Öffentlichkeit als je zuvor.

Die Kommunikationsoffensive unter dem bescheiden selbstkritischen Credo “Wir hören unseren Nutzern zu und nehmen ihre Bedenken ernst” klammert allerdings Hasskommentare komplett aus. Vielmehr zielt die Kampagne mehr darauf ab, den Nutzern zu erklären, mit welchen Funktionen sie selbst dafür sorgen können, dass sie nicht für alle Welt gläsern werden. Zwar hat die Unternehmensführung angekündigt dafür nochmal eine ganz eigene Kampagne zu starten, der Zeitpunkt dafür blieb allerdings offen.

“Zuzuhören, zu lernen und unsere Plattform auf der Grundlage des Feedbacks der Menschen weiterzuentwickeln, steht im Mittelpunkt all unseres Handelns”, so heißt es bei Facebook. Sehr demütig, möchte man meinen.

Auf mich wirkt das wie ein sehr schleimiger Versuch die Widerlichkeit des bedingungslosen Gefallenwollens auf die Spitze zu treiben, die durch Facebook schon Einzug in das Leben von 30 Millionen Deutschen gehalten hat.

http://www.youtube.com/watch?v=Fmy6M1oHrAo


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