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"Wer schläft der Stirbt?"

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Der neue Hype "Schlafen" ist voll im Gange, aber warum hasse ich es trotzdem zu schlafen? Und reichen zwei Stunden Schlaf pro Tag? 

(CC-0) PixelAnarchy / pixabay.com

Ich meine es fing an als ich in der vierten Klasse war. Täglich und vor Allem nächtlich wiederholte sich jedes mal der Selbe Streit mit meiner Mutter. Es ging darum, dass ich nicht Schlafen wollte. 

Du schläfst ja immer noch nicht! Jetzt mach deinen Gameboy aus und schlaf!
Nun, dass ein Kind nicht unbedingt einschlafen will und voller Energie ist, sollte niemanden verwundern. Aber darum ging es mir nicht: Ich hatte viel mehr Angst vor dem Schlaf, als dass ich nicht müde war. 
Angst einzuschlafen? Der Grund, so simpel wie er mir jetzt erscheinen mag, war mir nicht immer klar. Die Geschichte wie mein Großvater verstarb, erzählte mir meine Mutter als ich frisch in die vierte Klasse kam und sie nach einem Schulfest fragte, wieso ich keinen Opa hatte. Er starb im Schlaf - mitten in der Nacht. Er starb selbsterklärend nicht am Schlaf, sondern an der Schachtel Zigaretten, die er jeden Tag rauchte, aber dennoch: Die logische Konsequenz daraus folgte schnell in meinem Kinderhirn.
Wer schläft der Stirbt
Noch heute verfolgt mich diese grundlegende Furcht vor dem Schlafen. Natürlich glaube ich nicht mehr, dass wenn ich einschlafe ich folgerichtig sterbe. Dennoch verlässt mich diese Assoziation wohl nie. Jede Stunde, die ich schlafe, verliere ich nämlich wertvolle aktive Lebenszeit. Ich schlafe nur ungerne und wenn dann nur wenige Stunden, weil ich viel mit meinem Leben machen will und ich auch noch viel zu tun habe. 

In einer Welt in der ein Arbeitskollege oder Kommoilitone, bereits nach einer einzigen Nacht Schlafmangel, aussieht wie ein Zombie, ist es schwer zu glauben, aber ich schlafe kaum fünf Stunden pro Nacht. Zumindest in der Woche. 
Der sogenannte "Polyphasic Sleep" erlaubt es sogar, mit lediglich 2 Stunden und 20 Minuten Schlaf auszukommen.
Ich selber hab es noch nicht ausprobiert, möglich ist es aber schon (Ob es wirklich empfehlenswert ist, steht aber zur Frage): der Mehrphasen Schlaf. Mit bestimmten Schlafmustern wie zum Beispiel dem "Uberman" wird versucht den Schlaf zu minimieren, die Leistung aber trotzdem hochzuhalten. 
Mit dem bereits erwähnten "Uberman"-Schlafmuster hält man so sechs zwanzigminütige Nickerchen alle vier Stunden, also gerade mal zwei Stunden pro Tag! 
Dafür muss man aber gemacht sein. Nicht jeder wird mit dieser Art zurecht kommen. Außerdem brauch ich ja wohl nicht erwähnen, dass es eventuell zu Risiken und Nebenwirkungen kommen könnte. 

Auch wenn sich das echt verlockend anhört als Schlaffeind, bleib ich also wohl bei meiner Methode, einfach bewusst so wenig wie möglich, aber dafür am Stück, zu schlafen... 

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