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Perfektionismus im Studium

Verfasst von Henrik Schütz am

Morgens früh um 7 aufstehen um erst laufen zu gehen, dabei der Mutter erklären wie man GIFs via Whatsapp verschickt. Danach schnell duschen, während man im Radio die Nachrichten anhört und sich danach zum Bio-Müsli noch das Skript von der Vorlesung um 9 Uhr durchliest. Viel zu tun, aber für einen Perfektionisten noch nicht genug.



Für viele Studenten wird das Leben zwischen Vorlesung, Nebenjob, Familien, Freunden und Hobbies zur Stressfalle. Wer immer 110% geben will, schafft am Ende vielleicht sogar gar nichts. Ein strukturierter Wochenplan hilft da auch nur selten -  viele Dinge kommen erst spontan dazu und bringen den unflexiblen Wochenplan völlig durcheinander.

Gerade Studenten leiden unter dem Druck perfekt zu sein. Man lebt zum ersten Mal alleine und steht unter dem Druck jedem zu beweisen, dass man alles alleine schaffen kann. Man hat ja auch zum ersten Mal die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen. Neue Hobbies, neue Stadt, neue Freunde, neues Leben. Und dieses Leben soll halt perfekt sein.
Aber manchmal müssen es auch keine 100% sein. Oft reicht es, nur 80% zu geben, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen. Da hilft vielleicht das Eisenhowerprinzip, bei dem zwischen Dringlichkeit und Wichtigkeit unterschieden wird. Alles, was dringend ist, muss zu einem bestimmten Termin fertig sein und sollte also so bald wie möglich erledigt werden. Etwas das als hingegen als wichtig eingestuft wird, ist zwar genau so bedeutsam, kann aber verschoben werden, weil es keinen Termindruck gibt und besser gewissenhaft erledigt wird.
Wer trotzdem zu perfektionistisch an alles ran geht, dem drohen aber auch gesundheitliche Probleme. Der Stress, immer alles geben zu müssen und keine Fehler machen zu dürfen, führt nämlich schnell zum Burn-Out. Das hat vor allem Auswirkungen auf das spätere Berufsleben. Wer im Studium alles perfekt machen will, wird auch später alles perfekt machen müssen. Und generell gilt: wer alles perfekt haben will, macht damit vor keinem Lebensbereich halt.
Die Angst davor, nicht vollkommen zu sein, kommt oft von der Angst, überhaupt Fehler zu machen. Aber vor allem Fehler sind bekanntlich ja die besten Lehrmeister. Vor allem im Studium. Und sowieso:
Perfekt ist, wer sich gut fühlt. 

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