Gedanken zum Tag der Demokratie
Verfasst von David Vemmer amZwei mal Drei macht Vier, widdewiddewitt und Drei macht Neune! Ich mach' mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt... So richtig demokratisch ist diese Aussage von Pippi Langstrumpf nicht gerade...
Wenn ich mir die Welt machen würde, wie sie mir gefällt, sähe sie anders aus. Aber das denkt jeder von uns. Da hören die Gemeinsamkeiten auch schon wieder auf. Jeder hat so seine politischen Interessen, leider vergessen einige dabei die anderen um sich herum. Eine gewisse Verdrossenheit macht sich breit, weil man sich nicht gehört fühlt und das obwohl es hier, im Vergleich zu anderen Staaten, Entfaltungsmöglichkeiten gibt, von denen andere nur träumen.
Demokratie: Wirklich die beste Staatsform?Oder wie Winston Churchill früher sagte: "Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen." In der Geschichte gab es (und gibt es) immer wieder Menschen an der Spitze eines Staates, die ihre eigenen Interessen in den Vordergrund stellen. Höchstens eine kleine Gruppe der Bevölkerung profitiert davon, der Großteil bleibt auf der Strecke. Will ich das? Willst du das? Wollen wir das? "Nein, natürlich nicht!", schreien da alle. Außer man ist selber diese Person hahaha... aber das erlebt wohl niemand mehr von uns. Also ist das Credo sich mit einander zu arrangieren. Dazu benötigt es Kompromisse und zwar in jeder Situation, in der mindestens eine weitere Person beteiligt ist.
Problematisch wird es dann, wenn Interessensvertreter ein gewisses Übergewicht im politischen Meinungsbild erreicht haben. Manchmal denk ich mir, dass sich nicht nur da das Übergewicht bemerkbar macht - und das trotz der Diäten und Diätenerhöhungen! Vielleicht liegt es daran, dass einige sich nicht mit der Hauptmahlzeit begnügen können und zahlreiche Nebenmahlzeiten zu sich nehmen. Die hintere Hosentasche platzt aus allen Nähten...und das Hemd auch!
Manchmal lässt sich Politik nur mit Sarkasmus ertragen. Aber auch das gehört dazu. Ertragen müssen wir alle wohl auch die, die ständig laut aufschreien und irgendeinen populistischen Müll von sich geben und auch Teile der Medien, die den Müll immer wieder gerne aufsammeln und recyclen bis uns die Ohren klingeln. Man könnte meinen da kommt der Aufschrei, Doppelstrukturen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zu beseitigen, gerade richtig. Aber auch das ist nur wieder ein Vorschlag einer populistischen Tröte. Diese müsste sich ja eigentlich freuen, dass sein blechernes Geheul direkt auf zwei Sender ausgestrahlt werden könnte. Ich bin zwar kein Freund seiner Partei, aber Wolfgang Kubicki hat es zu dem Thema bereits auf den Punkt gebracht.
Sind Volksabstimmungen der richtige Weg aus der Verdrossenheit? Keine Ahnung. Ich habe eher die Befürchtung, dass sich in den Abstimmungen eher eine Ablehnung gegenüber den Positionen der Parteien breit machen würde und dadurch vielleicht wirklich sinnvolle Reformen nicht stattfinden können. Vielleicht kann man da einen Blick auf die Britische Insel riskieren?! Allerdings dauert es wohl noch ein paar Jahre, bevor da wirklich Schlüsse gezogen werden können.
Eine größere Verbundenheit zwischen Politikern und Bürgern wäre sicherlich wünschenswert, aber bitte nicht mit jenen die ständig schreien. Denen baue ich ein kunterbuntes Haus, schenk ihnen ein Äffchen und ein Pferd und von mir aus können sie alle gemeinsam aus dem Fenster rausgucken. Allerdings wird das Haus so dermaßen Schalldicht abgedichtet sein, dass sie so viel schreien können wie sie wollen... Dann stell ich mich vor's Fenster, winke höflich und genieße die Stille.