Die Chemie muss stimmen
Verfasst von Jonas Ring am
Dass Körpergeruch unangenehm sein kann, weiß wahrscheinlich jeder. Auch meine Kollegin Jana Eggemann hat in ihrer Und-die-Welt-Kolumne äußerst unerfreuliche Erfahrungen gemacht. Die verschwitzten Achseln des Bahnnachbars können nämlich eine echte Zumutung sein. Dabei hat der eigene Duft aber durchaus eine Funktion und kann einem beim Dating durchaus in die Karten spielen.
Der typische und auch bewusst wahrnehmbare Schweißgeruch entsteht durch die Zersetzung von Proteinen und Eiweißen auf der Haut.
Dabei sind die meisten Informationen im nur unterbewusst wahrnehmbaren Körperduft enthalten.
Denn der Körpergeruch eines Menschen ist wie ein Fingerabdruck.Über 120 chemische Verbindungen definieren den für jeden Menschen individuellen Duft.
Über die ein bis zwei Meter große Duftwolke lassen sich so zum Beispiel zahlreiche Informationen über den Dufterzeuger ermitteln. Zugegeben: Das Hobby oder die Lieblingsmusik sind schwer zu „erschnüffeln“, aber Dinge wie Alter und Geschlecht lassen sich ziemlich zielsicher definieren.
Auch Deo und Parfüm können den individuellen Duft nicht auslöschen. Besonders Frauen kann man so nur sehr schlecht täuschen.
Falls Ihr jemanden mal besonders anziehend findet, Ihr aber nicht verstehen könnt warum, könnte das am Geruch liegen. Denn das im männlichen Schweiß enthaltene Androsteron zieht Frauen magisch an. Fast so wie in den Werbespots von Deo-Herstellern. Naja eben nur fast.
Dazu wirkt männlicher Achselschweiß beruhigend und entspannend auf Frauen. An stressigen Tagen könnten Frauen zur Beruhigung also tatsächlich an den schweißnassen Achseln der Bahnnachbarn schnuppern. Ich wage aber zu bezweifeln, ob das wirklich ein guter Tipp ist.
Auch der weibliche Körperduft hat einen starken Einfluss auf das
männliche Geschlecht. Frauen senden an fruchtbaren Tagen Botenstoffe
aus, die sie für Männer nicht nur deutlich attraktiver machen,
sondern auch risikobereiter und spendabler.
Als Mann mit einer Wäscheklammer auf der Nase durch den Club zu laufen, wird demnach zwar den Geldbeutel schonen, aber gleichzeitig wohl die Chancen beim anderen Geschlecht gegen Null sinken lassen.
Der Geruch spielt also bei der Partnerwahl eine größere Rolle, als zu vermuten ist. Dabei gilt: Bei Menschen mit möglichst unterschiedlicher DNA stimmt die Chemie am besten. Auch In Zeiten des Online-Datings spielt der Geruchssinn eben immer noch eine entscheidende Rolle. Denn oft merkt man beim ersten Treffen, dass man sich eben doch nicht so gut riechen kann, wie man dachte.