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LGBT in Games

Verfasst von Jonas Ring am

Homosexualität, Bisexualität und Transsexualität sind in Filmen, Serien und Büchern schon längst angekommen. Die technisch so fortschrittliche Gamingbranche tut sich mit diesen Themen aber eher schwer.

Dabei sind Sexszenen mit heterosexuellen Charakteren schon keine Besonderheit mehr.

Charaktere mit einer anderen sexuellen Einstellung sind aber selten in Videospielen zu finden.

Grund dafür ist die Intoleranz mancher Gamer gegenüber homosexuellen, bisexuellen und transsexuellen Charakteren in ihren heißgeliebten Spielen und die damit verbundene Angst der Entwickler vor schlechten Bewertungen oder Verkaufszahlen.

Die Scheu vor LGBT-Themen in Videospielen hielt viele Jahre an und baut sich nur langsam ab. Bis 1995 konnte man LGBT-Charaktere an einer Hand abzählen. Und da gab es Computerspiele schon 40 Jahre. Ab Mitte der 90er Jahre tauchten immer mehr Charaktere mit anderen sexuellen Orientierungen auf. Ins Zentrum des Geschehens traten diese Charaktere aber fast nie. Über Andeutungen und über die Rolle eines kleinen Nebencharakters kamen LGBT-Charaktere selten hinaus.

In den letzten Jahren trauen sich die Entwicklerstudios aber immer mehr auch homosexuelle und bisexuelle Hauptcharaktere zu kreieren.
Und das sogar in den absoluten Videospiel-Blockbustern. So sind die bei den Spielern sehr beliebten Hauptcharaktere Ellie aus “The Last of Us” und Trevor aus “GTA V” bisexuell.

Das Entwicklerstudio BioWare gilt aber als Vorreiter in Sachen sexueller Toleranz. Homosexualität und Transsexualität sind feste Bestandteile ihrer Spiele “Dragon Age Inquisition” und “Mass Effect 3”. Inklusive mehr oder weniger graphischer Liebesszenen.

Auch als ein regelrechter Shitstorm wegen einem transsexuellen Charakter wüstete, stand BioWare voll hinter ihrem Spiel und nahm schlechte Spielbewertungen in Kauf.

Ein mutiger Schritt in einer Gamingbranche, die sich erst langsam von der Scheu vor LGBT-Charakteren zu befreien scheint.

Vielleicht steht dieses technisch so fortschrittliche Medium in Zukunft auch für fortschrittliche Toleranz in Sachen Sexualität, in dem es egal ist, ob ein Charakter homosexuell, bisexuell oder transsexuell ist.

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