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Besser spät als nie

Verfasst von Jonas Ring am

Der erste Frührausch. 5:55 Uhr. Meine drei Wecker klingeln im Kanon. Ich frage mich, warum zur Hölle ich so viel Angst hatte zu verpennen. Jetzt stehe ich nämlich senkrecht im Bett. Es geht los. Ab zum Sender. Um mich herum in der Bahn sehe ich nur Zombies. In jedem Gesicht steht die Frage geschrieben: "Warum tue ich mir das an?".

(CC-0) fancycrave1 / pixabay.com

Aber ich bin top motiviert. Hinter mir liegt eine Woche Marokko-Urlaub. Braun gebrannt und voller Elan komme ich am Sender an. Im Sender wartet erstmal ein üppiges Frühstück auf mich. Es gibt viele neuen Namen und einige neue Gesichter für mich.

Jetzt kann der erste Frührausch kommen, denn ich fühle mich gut vorbereitet. Meine Zwischenmoderation habe ich bereits vor zwei Tagen an meinen heutigen Chef vom Dienst Patrick geschickt.

30 Minuten bis zum Start der Sendung. Wir gehen den Ablaufplan durch. Dann der erste Dämpfer:

Mein Thema für die Zwischenmoderation ist nicht mehr aktuell. Kein Problem. Ich schreib einfach was Neues. Mein altes Thema war sowieso nicht der Hit: Keine Plastiktüten mehr bei Rewe. Das interessiert doch sowieso keinen.

Das bekomme ich schon noch hin. Ich hab ja noch genug Zeit.

Ein neues Thema ist schnell gefunden: "Wie lese ich Whatsapp-Nachrichten, ohne dass mein Chat-Partner eine Lesebestätigung bekommt?". Mit Blick auf mein Handy immer aktuell. Und zur heutigen Umfrage passt es auch. Nichts wie ran.

Während ich am PC tippe, läuft im Hintergrund die Sendung. Ich merke zwar noch, dass es eine Tageszeit ist, zu der ich auch schon erst nach Hause gestolpert bin, aber die Zeilen füllen sich langsam.

Noch 20 Minuten, bis unsere Moderatorin Giselle mein Thema live vorstellen muss. Zum Glück bin ich fertig. Patrick muss nur noch drüber lesen. Und während er das tut, passiert natürlich das, was immer passiert, wenn man ein Dokument gerade fertig gestellt hat: Der PC stürzt ab. Stromausfall.

Ich raufe mir durch die Haare und muss schmunzeln. Dann muss ich wohl alles nochmal schreiben. Wenigstens läuft alles im Studio. Noch knappe 15 min. Ich schnappe mir einen Laptop. Während er hochfährt, versuche ich mich an meinen Text zu erinnern. Keine 10 Minuten mehr. Ich fange an zu tippen.

Währenddessen laufen die Ermittlungen im Fall Stromausfall.

Noch eine Minute. Ich bin zwar fertig, aber außer mir hat meinen Text noch niemand gelesen. Egal. Das muss so klappen. Patrick schnappt sich meinen Laptop, stolpert fast und läuft ins Studio. Und es geht auch schon los. Es wird improvisiert. Giselle und Patrick machen spontan ein Kollegengespräch aus meinem Text. Ich sitze gespannt im Redaktionsraum und fiebere mit. Ich erkenne kaum meinen Text, aber den beiden im Studio merkt man nicht an, dass das alles improvisiert ist.

Ich atme auf, ein spannender erster Frührausch klingt für mich langsam aus. Jetzt kann ich mich etwas zurücklehnen und den restlichen Beiträgen entspannt zuhören.

An dieser Stelle ein fettes Dankeschön an meine Mittwoch-Frührausch-Crew, besonders an Patrick und Giselle für das elegante Retten meines Beitrags und einen spannenden ersten Frührausch!

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