63. Kurzfilmtage Oberhausen: MuVi-Preisträger
Verfasst von Federico Kersting am
Der MuVi Wettbewerb prämiert filmisch besonders gelungene Musikvideos aus Deutschland.
Die internationale Jury, bestehend aus
Daniel Kothenschulte (Film- und
Kunstkritiker, Köln), Ananda Pellerin (Programmdirektorin Nowness,
London) und Steffie Van Cauter (Produzentin, Ghent) hat aus 12 nominierten, in Deutschland produzierten Musikfilmen 3 Sieger ausgesucht und ihre Entscheidung wie unten zitiert begründet. Die gestern nacht feierlich prämierten Videos und alle weiteren nominierten Produktionen könnt ihr HIER anschauen. Heute werden die Preise in der Kategorie MuVi International vergeben.
1. Preis
dotiert mit 2.000 Euro
Christoph Girardet für
Second Chance Man (Tindersticks)
Deutschland/Frankreich 2016, 4
Min. 20 Sek.
Begründung:
Ein
unnostalgischer Found Footage-Film, der keine abgenutzten Bilder
verwendet und dennoch ikonisch wirkt. Das Video ist subtil, schön, mit
viel Sympathie für den Song, den es begleitet. Dies ist ein Film, der
unaufdringlich danach verlangt, wieder und wieder gesehen zu werden – bei
unserer zweiten Sichtung wussten wir, dass Second Chance Man, der dem Archivmaterial neues Leben
einhaucht, den ersten Preis in diesem Wettbewerb in jeder Hinsicht
verdient.
2. Preis
dotiert mit
1.000 Euro
DJ Hell für I Want U (DJ Hell)
Deutschland 2016, 4
Min. 6 Sek.
Begründung:
Eine
meisterhafte Zusammenarbeit, die sowohl die Musik von DJ Hell als auch
die Bilder von Tom of Finland auf eine gemeinsame und höhere Ebene hebt.
Komisch, sexy und intelligent im Umgang mit seinem grafischen Material,
baut I Want U auf ein Konzept,
das souverän durchgehalten wird. Der Film ist einfach, aber nicht
repetitiv, und nutzt die Variationen in der Musik als Antrieb für die
Bilder. Voller Anspielungen auf die Geschichte des Musikvideos, ist dies
ein origineller Blick auf einen vielgeliebten Teil des subversiven
Kanons.
Lobende Erwähnung
Zeljko
Vidovic für feel nothing / 15 –
15 (Dean Blunt and Inga Copeland)
Deutschland 2017, 4 Min. 48
Sek.
Begründung:
Für seine
Kunstfertigkeit und emotionale Treffsicherheit, für die Art der Arbeit
mit der Musik und für seine Originalität.
Beim MuVi Online-Publikumspreis durfte das Publikum im Internet für ihren Lieblingskandidaten wählen. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert.
Mariola Brillowska für Ich bin hier (Danny Schulz, Caroline Gempeler aka
Debérn, Damian Müller)
Deutschland 2016, 3 Min. 49 Sek.