Leitung: Rümeysa Güllüdag & Monika Schlederer

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Soy Nero (I am Nero)

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Greencard-Soldiers ziehen nicht für ihr Land in den Krieg, sondern für eine bessere Zukunft.Für eine Greencard, eine dauerhafte Arbeits- und Aufenhaltsgenehmigung kämpfen sie im Nahen Osten für das Land, was sie eigentlich abschieben würde. Nero Maldonado ist einer von denen. Soy Nero (I'm Nero) erzählt seine Geschichte. Eine Fiktion, die auf tausenden Wahrheiten beruht.

Nero (Johnny Ortiz)
Soy Nero
Nero (Johnny Ortiz)

Nero Maldonado ist in den USA aufgewachsen. Als Sohn illegaler Einwanderer wurde er als 17 jähriger zurück nach Tijuana, Mexiko abgeschoben. Sie können ihn so oft abschieben wie sie wollen, denn den Grenzzaun in die USA zu überqueren ist für ihn schon eine Art von Routine.
Diesmal möchte er aber seinen Bruder Suchen, der irgendwo in Los Angeles wohnt und sich der Armee anschließen, die seit dem Gesetz mit dem zynischen Namen „Dream Act“ vom Jahr 2001, auch Ausländer rekrutiert und ihnen eine Greencard in Aussicht stellt.

Nach einem kurzen und doch sehr enttäuschenden Aufenthalt beim Bruder findet sich Nero irgendwo im Nahen Osten wieder, an einem Checkpoint, zusammen mit drei weiteren Soldaten. Sowohl der depressive Sergeant, als auch die zwei schwarzen Jungs aus der Ost- bzw. Westküste sind der Armee beigetreten um ihre eigenen Lebensrealitäten zu entfliehen, einen Neuanfang zu beginnen, oder einfach um zu sterben.

Ohne irgendeine Art von Kitsch, mit sehr viel Realitätsnähe und etwas Humor zeigt dieser Film eine zwar fiktive Geschichte, die aber so oder so ähnlich tausende von Male passiert ist. Wie Hauptdaarsteller Johnny Ortiz mir im Interview erzählt hat: Greencard-Soldiers sind eine kaum bekannte Realität in den USA, und in Grenzstädten wie Tijuana, in Mexiko kennt jeder aus den unteren Schichten einen, während die Mittel- und Besserverdienerklasse auch nie was davon gehört hat – dabei gibt es genug Veteranen, die trotz ihrem Einsatz im Irak oder Afghanistan abgeschoben worden sind.

Deutschland / Frankreich / Mexiko 2016

Regie: Rafi Pitts

Cast:
Johnny Ortiz
Rory Cochrane
Aml Ameen
Darrell Britt-Gibson
Michael Harney
Edgar Coronel

Berlinale

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