Leitung: Rümeysa Güllüdag & Monika Schlederer

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Junction 48

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Dieser Film hat eine persönliche Geschichte, und zwar meine.

© Amnon Zalait

Ich wollte mir „Hachimiri Madness“ angucken, eine aus drei japanischen Kurzfilmen bestehende Reihe, von denen einer den spannenden Titel „Highschool Terror“ hat. Pünktlich um 14h saß ich im Kino und hab mich schon gewundert, dass der Film noch angefangen hat. Um halb ging er dann los und erst da hab ich gemerkt, dass ich in Cinemaxx 9 saß, „Hachimiri Madness“ aber in Cinemaxx 7 lief, und zwar schon eine halbe Stunde lang. Schweren Herzens bin ich dann einfach sitzen geblieben. Zum Glück.

In der Nähe von Tel Aviv liegt Lod, eine kleine Stadt. Hier leben Araber und Juden zusammen.

Kareem ist Palästinenser und Rapper. Arbeitslos und immer kiffend bei seinen Freunden rumhängend, macht er einen ziellosen Eindruck. Darüber machen sich auch die Eltern Sorgen.

Seine Leidenschaft ist die Musik, als Rapper scheint er ein echtes Talent zu haben. Nachdem der Vater bei einem Autounfall stirbt, widmet er sich ganz dem Hip Hop und organisiert mit seinen Freunden zusammen ein paar Auftritte.

Aber der Konflikt zwischen Arabern und Juden zeigt sich auch im musikalischen Bereich. Bei einem Konzert wird seine Freundin von jüdischen Rappern angegriffen und eine Schlägerei entwickelt sich.

Trotzdem bleiben die Jungs (und das Mädel) dran und erreichen bald einiges. Ein Konzert steht an und sogar Plakate gibt es dafür. Der Karriere steht nichts mehr im Weg, aber was ihnen noch wichtiger ist: Mit ihrer Musik, die nach eigener Aussage nicht politisch ist, lehnen sie sich gegen die Unterdrückung der israelischen Gesellschaft und die Ungerechtigkeiten ihrer Familien auf.

Tamer Nafar ist Frontmann von DAM, der ersten palästinensischen Rap-Gruppe. Er spielt Kareem deshalb so glaubhaft, weil es zwischen ihnen viele Parallelen gibt.

Er sagt, im Krieg brauche man Waffen und die einzige Waffe, die er beherrscht, sei die Musik.

Sympathischer Film, der vor allem durch die sehr präsente Musik punktet. Für einen Nachmittag im falschen Kinosaal eine gute Alternative.

Israel / Deutschland / USA 2016

 

Regie:

Udi Aloni

 

Cast:

Tamer Nafar

Samar Qupty

Salwa Nakkara

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Berlinale Berlinale 2016

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