Danke 2017!
Verfasst von Max Heck am
Es war die Headline der letzten 12 Monate:
"2017, was für ein Jahr für Videospiele" - alleine in den Monaten gab es mehr gute Games, wie sonst in einem ganzen Jahr. Ein Resümee...
Wenn ich mir alleine die Veröffentlichungen der ersten drei Monate des letzten Jahres anschaue: Resident Evil 7, Yakuza 0, Gravity Rush 2 (Januar), Nioh, Night in the Woods, Hollow Knight, Horizon: Zero Dawn (Februar), Zelda: Breath of the Wild, Nier: Automata, Everything, Thimbleweed Park (März), dann weiß ich wieder, warum ich schon nach vier Wochen das Gefühl hatte, mit dem Spielen gar nicht mehr hinterherzukommen, denn als ich noch Games wie Final Fantasy XV und The Last Guardian aus dem Vorjahr nachgeholt habe, sind bereits einige Game of the Year Kandidaten für das gerade noch junge Jahr erschienen.
Für jeden was dabei
Neben der überdurchschnittlichen hohen Zahl an qualitativ hochwertigen Games, war es vor allem die Diversität, die mich dieses Jahr überzeugt hat.
J-RPG Fans, haben mit Persona 5 einen durchgestyltes, anspruchsvolles und komplexes Rollenspiel mit Monster-Umfang bekommen, Open World-Abenteurer mussten sich entscheiden, ob sie ihre Zeit in das neue Zelda oder Horizon investieren wollten, Adventure-Freunde hatten die Wahl zwischen klassischem Point & Click mit Thimbleweed Park oder einem narrativen-Highlight wie What Remains of Edith Finch, der die üblichen Fehler des Genres beiseite wischt und mit cleveren Ideen die Vorstellung des Walking-Simulators auf eine neue Ebene bringt. Shooter-Enthusiasten haben mit Destiny 2 gewohnte Kost bekommen, denn trotz fehlenden Innovationen, bleibt Destiny im Bezug auf die Spielbarkeit einer der besten (Konsolen-)Shooter der letzten Jahre, wer im Multiplayer ballern wollte, der kam nicht um Player Unknown's Battlegrounds oder Fortnite herum.
Sequels, Prequels, Remasters
Ich hab das Gefühl, es gibt jedes Jahr wieder mehr Fortsetzungen oder wenn einem die Ideen ausgehen, bzw. es schwierig wird einen Nachfolger zu rechtfertigen: "Die Vorgeschichte zu [insert random Blockbuster Game here]", mittlerweile auch sehr beliebt: Der Reboot - Doom, Battlefield, Wolfenstein, Tomb Raider usw., was nicht heißen muss, dass die Spiele schlecht sind, aber ein Wiedererkennen eines bekannten Titels scheint in der Gamesbranche wichtiger denn je.
Trotzdem: Spiele wie Persona 5, Resident Evil 7, Wolfenstein II und sogar Assassin's Creed: Origins boten genug frische Ideen, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen. Während Titel wie Nier: Automata oder Prey zwar weitere Teile einer Serie sind, aber so grundlegend unterschiedlich sind, dass es schwer ist von einem Sequel zu sprechen.
REVIEW: Nier: Automata
Gothic Androiden in einer postapokalyptischen Welt. Mit diesem merkwürdigen Setting will uns Nier: Automata an die PS4 und den PC fesseln. Doch wie viel Tiefgang hat das Spiel? Kollege Wayne Achten hat das Spiel mal genau unter die Lupe genommen und verrät uns, ob es mehr bietet als nur ein paar Höschenblitzer.Autor: Wayne Achten
NEW IP!
Horizon: Zero Dawn, überraschte mit seiner Mischung aus Postapokalypse und abgedrehter Roboter-Dino Sci-Fi, dass brutal-schwere und auf den ersten Blick vielleicht uninspirierte Nioh, war doch mehr als nur ein Dark Souls Klon mit japanischer Mythologie.
Und um bei schweren Spielen in diesem Jahr zu bleiben, auch Cuphead darf nicht unerwähnt bleiben: Vom Look her anmutend, wie ein alter handgezeichneter Disney Film, aber unter dem farbenfrohen Look verbirgt sich ein erbarmungsloser Platformer. Einen ganz anderen Ansatz verfolgte
Hellblade: Senua's Sacrifice, was sich mit den spielgewordenen Dämonen einer psychischen Krankheit auseinandersetzt. Der kleine Skandal um das vermeintliche Permadeath-System hat dem eigentlichen Spiel keinen Abbruch getan.
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Trend 2017: Battle-Royale-Modi
Ein eigenes Phänomen für sich waren in diesem Jahr die Battle-Royale-Games Player Unknown's Battlegrounds, besser bekannt unter der Abkürzung PUBG und Fortnite von Epic Games. Sowohl auf Twitch als auch bei uns in der Redaktion, dem süchtig-machenden Spielprinzip konnten sich wenige entziehen.
Flops 2017
Doch auch die Enttäuschungen und Fehltritte sollen nicht davonkommen:
Star Wars Battlefront II hatte abseits des ganzen Debakels mit Mikrotransktionen und Pay-to-Win-Modell auch noch spielerische Schwachpunkte, so konnte die vielversprechende Kampagne nicht überzeugen und trotz Nachbesserungen blieb das Spiel hinter seinen Erwartungen zurück, schade!
Destiny 2 war Hoffnungsträger für Destiny-Veteranen und verprellte Spieler des ersten Teils gleichermaßen, doch auch hier konnte Entwickler Bungie dem haushohen Druck der Spieler nicht gerecht werden. Obwohl Destiny 2 von Anfang an seinen Vorgänger in den meisten Bereichen übertrumpfte, fehlte es am Ende an Inhalten, die die Spieler zum Weiterspielen motivieren sollten.
Spielerisch erfolgreich, aber ein wirtschaftlicher Misserfolg blieb
Wolfenstein II: The New Colossus, trotz großer Werbekampagne blieb das Spiel ein Ladenhüter. Dabei war die zweite Episode von Protagonist B.J. Blazkowicz, der in einem alternativen Universum die Nazis bekämpft, die den zweiten Weltkrieg gewonnen und die USA besetzt halten, definitiv kein schlechtes Spiel.
REVIEW: Wolfenstein II: The New Colossus
Die Nazis haben den Krieg gewonnen, die USA eingenommen und ihre Ideologie über die ganze Welt verbreitet. So sieht die Ausgangssituation im Nachfolger Wolfenstein II: The New Colossus aus. Die neuaufgelegte Serie von Bethesda überzeugt mehr mit skurillem Humor, ohne den Ernst der Lage aus den Augen zu verlieren, seinen Dialogen und Charakteren, das Gameplay geht dabei manchmal etwas unter. Controller-Redakteur Chris Jung hats gezockt für uns.Autor: Christopher Jung
Es gab sogar ein gutes Sonic-Spiel in diesem Jahr! Sonic Mania, als Fan-Projekt entstanden, war all das, was sich Fans jahrelang von einem neuen Sonic-Spiel erhofft haben. Das später im Jahr erschienen Sonic Forces, war dann wieder eine Enttäuschung, allerdings gibt es bereits Gerüchte über eine Fortsetzung zu Sonic Mania.
In einem Jahr also wo Assassin's Creed und Sonic gute Spiele abgeliefert haben, wo Mario und Zelda, nicht nur überdurchschnittlich gut, sondern sich unter den Top Vertretern ihresgleichen einreihen (ja, ich rede von Ocarina of Time / Mario 64 Niveau), da muss wirklich gesagt werden: Dieses Jahr war ein absolutes Hammerjahr für Videospiele, danke 2017, ich werde dich vermissen...
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