Kälteschock. Deadbeat vs. Vladislav Delay: Ein Musikerspecial. Nº 1
...in Borderclash
Ein Gletscher mal ein immergrüner Wald: Dub und Techno. Dancehall und House. Jazz und Rave. Ambient und Dubstep. Kanadische Kälte vs finnische Kälte vs. Berliner Winter.
Der Kanadier Scott Monteith alias Deadbeat schaut nach den über zehn Jahren, die er bereits Musik veröffentlicht, auf eine unvergleichlich dichte Veröffentlichungsgeschichte zurück. Unter dem selben Namen hat er kickenden, gekonnten und absolut ernstgemeinten Techno veröffentlicht, aber eben auch Dub, der manchmal wirkt wie Rhythm & Sound im (Köln-Frankfurt) ICE und auch teilweise mit den selben Sängern aufgenommen ist, beispielsweise Paul St. Hilaire. Mehr noch als Rhythm & Sound bedient er sich allerdings Elementen aus uptempo (digital) Dancehall und Dubstep.
Die absoluten Höhepunkte sind diejenigen seiner Tracks, in denen er Dancehall und Techno, Dub, Ambient und House durch gänsehauterzeugende Breaks verbindet. Jack!
Der Finne Sasu Ripatti macht als Vladislav Delay und Uusitalo an Dub, Techno und, in seinem improvisatorischen Ansatz, an Jazz grenzenden Ambient, der auf so schöne Weise melancholisch, schwer und dunkel sein kann, dass man beim Hören seines Vocalhouseprojekt Luomo unweigerlich eine Sonnenbrille aufsetzen will, so groß ist trotz verbindender Zartheit der Kontrast.
Beide veröffentlichen extrem gut produzierte Platten.
Beide beziehen sich immer wider auf Basic Channel und Rhythm & Sound.
Beide spielen am 10.12. im Stadtgarten. Vladislav Delay mit dem Moritz von Oswald Trio, Deadbeat solo, alles live.
Sieht bald den Gletscher vor lauter Eis nicht mehr resp. geht fast unter vor lauter noch-mehr Gründen ein Special zu den beiden zu machen: Hanna Bächer