Meine Radioreise: Zwischen Zweifeln, Euphorie und einer Montags-Familie
Verfasst von Antonia Zibell am
In den frühen Morgenstunden, noch bevor der erste Bus aus meinem verschlafenen Dorf fuhr, begann meine Reise zur Welt von Kölncampus. Mit dem Fahrrad, um kurz nach 5, bei Wind und Wetter und noch absolut nicht ansprechbar. Anfangs hatte ich viele Zweifel: Wie kann ich mein Uni-, Berufs- und Privatleben in Einklang bringen? Wie schaffe ich es, um 7 Uhr morgens in Köln zu sein, wenn der erste Bus noch auf sich warten lässt? Wie gut, dass es Fahrräder gibt und einen Dickkopf, der Radio machen wollte, und dem alles andere egal war.
Und ich wusste es: Jede Unsicherheit, jede Ausrede, die ich über Bord warf, zahlte sich letztendlich aus – und wie! Heute, zurückblickend auf meine Ausbildung beim Radio, würde ich die selbe Entscheidung erneut treffen. Und zwar deshalb:
Die Reise führte mich durch einen Prozess voller Emotionen, von Verzweiflung über stundenlanges Grübeln vor meinem Text bis hin zu Momenten der Euphorie, wenn ich meinen vermeintlich perfekten Beitrag einreichte, nur um festzustellen, dass der CvD eine andere Perspektive hatte. Zwischen den Extremen von "Schreibt eure Beiträge, wir geben euch Vorschläge" und "Nein, schreibe es genau so, wie ich es sage" gab es auch Momente des Lobes und der Anerkennung. Und genau für diese Momente hat sich jeder Kampf, jede Überarbeitung gelohnt. Meine Liebe zum Mikrofon und zu den Menschen begleitete mich durch alle Höhen und Tiefen. Die Montags-Menschen, eine eingeschworene Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützte, gemeinsam Texte durchsprach und das ultimative Frühstück plante, wurden zu meiner zweiten Familie. Das Stehen vor dem Mikrofon, meine Stimme im Kopfhörer und der Text, der in die Welt strömte – nichts machte mich glücklicher.
Alle Ängste, die ich vorher hatte, waren unbegründet, wie sich später herausstellte. Die Kölncampus-Familie war alles, was man sich wünschen konnte – Laut, spontan, witzig, und definitiv leicht von dem Kakao abhängig, den ich immer mitgebracht habe :) Das frühmorgendliche Aufstehen war nicht immer leicht, aber sobald ich die Redaktion betrat, war die Müdigkeit vergessen, und die Motivation, eine großartige Sendung auf die Beine zu stellen, kehrte zurück.
An alle, die darüber nachdenken, Teil von Kölncampus zu werden: Habt keine Angst vor hohen Ansprüchen. Kritik ist konstruktiv. Die Mitglieder setzen sich dafür ein, dass sich jeder wohlfühlt. Die Kölncampus-Familie hat meine Radio Erfahrung bereichert und lässt mich auf viele tolle Momente zurückblicken.